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Nie wieder Friede: Eine bittere Komödie über Militarismus und Antipazifismus aus dem Jahr 1936
Die deutsche Friedensbewegung 1870-1933: Unveränderter Text der Darstellung von 1947, ergänzt durch eine Bibliographie
eBook-Reihen2 Titel

edition pace

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Über diese Serie

Über Nacht haben Militarismus und Kriegsertüchtigung wieder die Kontrolle über das öffentliche Leben übernommen. Noch gestern hatte man den Ewigen Frieden in der Verfassung beurkundet und sich stolz gebrüstet, bei den "Lehren aus der Geschichte" alle anderen zu überflügeln. Doch jetzt bläst dieselbe Fraktion zur Hetze gegen die "Lumpenpazifisten", bringt Militainment zur besten Sendezeit und setzt eine gigantische Aufrüstung der Waffenarsenale ins Werk. Die angestrebte Weltmeisterschaft gilt nunmehr dem Sektor der Totmach-Industrien.
Ernst Tollers bittere Komödie "Nie wieder Friede" (1934/36) klärt uns auf, wie so etwas möglich ist. Das falsche Friedensplakat trug auf seiner Rückseite immer schon die Parole für neue Kriegsabenteuer: "Man muß es nur umdrehen." Ob Kosmopolitismus oder nationale Weltgeltung, ob Freiheitspredigt oder autoritäre Staatspolitik, ob Krieg oder Frieden - das entscheidet sich stets an der jeweiligen Lageeinschätzung der Besitzenden und Herrschenden. Zu folgen ist den Einflüsterungen der Kriegsprofiteure.
Wer wird beim Experiment zur Kriegstauglichkeit der Erdenbewohner gewinnen: Soldatenkaiser Napoleon oder Franziskus aus Assisi? Der Verfasser des hochaktuellen Bühnenstücks war linker Pazifist mit jüdischer Herkunft. Damit passte er gleich dreimal ins Feindbildvisier der Nazis. 1933 setzte NS-Deutschland Toller auf die allererste Ausbürgerungsliste und warf seine Werke ins Feuer. Nach neun Jahrzehnten sollten wir die "verbrannten Bücher" wieder unter die Leute bringen, denn der Militarismus scheint unausrottbar zu sein.

Zu den Beigaben dieser friedensbewegten Edition gehören acht Kapitel aus Tollers Autobiographie "Eine Jugend in Deutschland" (1933), der Schluß des Dramas "Hinkemann" (1923) und die Warnung des Schriftstellers vor dem deutschen Faschismus in der "Weltbühne" vom Oktober 1930.

Ein Band der edition pace,
herausgegeben von Peter Bürger
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum6. Apr. 2022
Nie wieder Friede: Eine bittere Komödie über Militarismus und Antipazifismus aus dem Jahr 1936
Die deutsche Friedensbewegung 1870-1933: Unveränderter Text der Darstellung von 1947, ergänzt durch eine Bibliographie

Titel in dieser Serie (2)

  • Die deutsche Friedensbewegung 1870-1933: Unveränderter Text der Darstellung von 1947, ergänzt durch eine Bibliographie

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    Die deutsche Friedensbewegung 1870-1933: Unveränderter Text der Darstellung von 1947, ergänzt durch eine Bibliographie
    Die deutsche Friedensbewegung 1870-1933: Unveränderter Text der Darstellung von 1947, ergänzt durch eine Bibliographie

    Nach zwei Weltkriegen mit über 70 Millionen Toten wollte sich in Deutschland niemand an die einzigen Klarsichtigen erinnern - an Menschen, die man in der Vergangenheit als "Friedenshetzer" und "Lumpenpazifisten" unterdrückt, verfolgt oder gar ermordet hatte. Ungelegen kam im Jahr 1948 das hier neu edierte Buch "Die deutsche Friedensbewegung 1870-1933" des in Österreich geborenen Politikwissenschaftlers Richard Barkeley. Es zeigte nicht zuletzt, wie im Schatten des unkaputtbaren Militarismus die Friedensidee schon vor dem Hitler-Faschismus mit endlosen Repressionen zum Schweigen gebracht werden sollte: "Es gehörte großer Mut dazu, Pazifist in Deutschland zu sein, im Kaiserreich und nachher. ... Die Vorbereitung des Krieges begann nicht erst unter Hitler, sondern schon am 10. November 1918, und sie wurde zielbewußt fortgesetzt von Noske und Geßler bis Blomberg. Die armen Teufel, deren Leiber irgendwo zwischen Polarkreis und Sahara vermodern, sind ebensosehr die Opfer der Aufrüstung vor 1933 wie der späteren." Zu seiner erhellenden und brillant geschriebenen Darstellung vermerkte der Verfasser 1947: "Es ist nicht leicht, die nötige Objektivität zu wahren, wenn eine Periode jüngster deutscher Geschichte zu beschreiben ist ... Deutsche Einrichtungen und Parteien mussten freimütig angegriffen werden. Das geschah weder aus Lust an der Kritik, noch um sie herabzusetzen. Es ist unmöglich, deutsche Einrichtungen oder deutsche Parteien zu schonen, wenn man bei der Wahrheit bleiben will; aber alle in der vorliegenden Schrift enthaltene Kritik soll niemand daran hindern, Einrichtungen und Parteien nunmehr Gelegenheit zu geben, aus Erfahrung und Fehlern zu lernen und sich zu bewähren ... Dieses Buch ist keine Propagandaschrift, weder für noch gegen den Pazifismus. Aber es ist eine Propagandaschrift gegen die Unterdrückung einer Idee. Was immer ... gegen die Friedensbewegung spricht, kann nie das Recht geben, sie zu unterdrücken oder zu verleumden; beides jedoch ist geschehen." Die Geschichte - zumal die deutsche - lehrt uns freilich, dass zu allen Zeiten autoritäre Verhältnisse, Massengräber und unermessliche Leiden bevorstehen, wenn die Widersacher des Pazifismus ihre Kriegsertüchtigungsparole im öffentlichen Raum durchsetzen können und Hundertmilliarden-Etats zu den Totmach-Industrien umleiten. Ein Band der edition pace, herausgegeben von Peter Bürger

  • Nie wieder Friede: Eine bittere Komödie über Militarismus und Antipazifismus aus dem Jahr 1936

    Nie wieder Friede: Eine bittere Komödie über Militarismus und Antipazifismus aus dem Jahr 1936
    Nie wieder Friede: Eine bittere Komödie über Militarismus und Antipazifismus aus dem Jahr 1936

    Über Nacht haben Militarismus und Kriegsertüchtigung wieder die Kontrolle über das öffentliche Leben übernommen. Noch gestern hatte man den Ewigen Frieden in der Verfassung beurkundet und sich stolz gebrüstet, bei den "Lehren aus der Geschichte" alle anderen zu überflügeln. Doch jetzt bläst dieselbe Fraktion zur Hetze gegen die "Lumpenpazifisten", bringt Militainment zur besten Sendezeit und setzt eine gigantische Aufrüstung der Waffenarsenale ins Werk. Die angestrebte Weltmeisterschaft gilt nunmehr dem Sektor der Totmach-Industrien. Ernst Tollers bittere Komödie "Nie wieder Friede" (1934/36) klärt uns auf, wie so etwas möglich ist. Das falsche Friedensplakat trug auf seiner Rückseite immer schon die Parole für neue Kriegsabenteuer: "Man muß es nur umdrehen." Ob Kosmopolitismus oder nationale Weltgeltung, ob Freiheitspredigt oder autoritäre Staatspolitik, ob Krieg oder Frieden - das entscheidet sich stets an der jeweiligen Lageeinschätzung der Besitzenden und Herrschenden. Zu folgen ist den Einflüsterungen der Kriegsprofiteure. Wer wird beim Experiment zur Kriegstauglichkeit der Erdenbewohner gewinnen: Soldatenkaiser Napoleon oder Franziskus aus Assisi? Der Verfasser des hochaktuellen Bühnenstücks war linker Pazifist mit jüdischer Herkunft. Damit passte er gleich dreimal ins Feindbildvisier der Nazis. 1933 setzte NS-Deutschland Toller auf die allererste Ausbürgerungsliste und warf seine Werke ins Feuer. Nach neun Jahrzehnten sollten wir die "verbrannten Bücher" wieder unter die Leute bringen, denn der Militarismus scheint unausrottbar zu sein. Zu den Beigaben dieser friedensbewegten Edition gehören acht Kapitel aus Tollers Autobiographie "Eine Jugend in Deutschland" (1933), der Schluß des Dramas "Hinkemann" (1923) und die Warnung des Schriftstellers vor dem deutschen Faschismus in der "Weltbühne" vom Oktober 1930. Ein Band der edition pace, herausgegeben von Peter Bürger

Autor

Ernst Toller

Ernst Toller (1.12.1893-22.5.1939), geboren als jüngster Sohn des jüdischen Getreidegroßhändlers Mendel Toller und dessen Ehefrau Ida, geborene Cohn in der Provinz Posen. "Schriftsteller und Publizist, Politiker und Revolutionär; Anschluß an die Antikriegsbewegung noch während des ersten Weltkrieges, zu dem er sich freiwillig gemeldet hatte; während der Novemberrevolution enge Zusammenarbeit mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner, nach dessen Ermordung Vorsitzender der Bayerischen USPD und führend an der Münchener Räterepublik beteiligt; deswegen zu Festungshaft verurteilt (1920-1924); während dieser Zeit entstanden seine expressionistischen Dramen 'Masse Mensch' (1921), 'Die Maschinenstürmer' (1922) und 'Der deutsche Hinkemann' 1923); Pazifist ohne organisatorische Bindung, allerdings formal Mitglied der 'Gruppe Revolutionärer Pazifisten' seit 1926); 1933 Emigration in die Schweiz, 1934 nach Großbritannien, 1937 in die USA; Freitod in New York" (Aus: R. Lütgemeier-Davin: Köpfe der Friedensbewegung. Essen 2016, S. 107).

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