wohnen+/-ausstellen
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Über diese Serie
Titel in dieser Serie (10)
- Wohnen Zeigen: Modelle und Akteure des Wohnens in Architektur und visueller Kultur
1
Mit der Moderne ist Wohnen zu einem umkämpften Schauplatz gesellschaftlichen Handelns geworden, in dessen Mitte die Verhandlung des Subjekts und seiner sozialen Beziehungen steht. In unterschiedlichen Medien wie Architektur, Ausstellung, bildender Kunst, Zeitschrift, Film oder Literatur werden Modelle und Vorbilder produziert. In diesem Zeigen des Wohnens sind explizit und implizit Bewertungen und Erzählungen von einem richtigen oder schlechten Wohnen enthalten. Damit wird ein »Wohnwissen« realisiert, das an der Organisation der Wohnbauten und Wohnräume ebenso teilhat wie an den Bildwelten des Wohnens und an Vorstellungen von und über Bewohner_innen. Die Beiträge des Bandes loten Wohnen als Verfahrensspielraum zwischen Didaktik und Handlungspotenzial aus. Band 1 der Reihe »wohnen+/-ausstellen«.
- Interieur und Bildtapete: Narrative des Wohnens um 1800
2
Bildtapeten im Interieur um 1800 sind an der Herausbildung und Formung einer spezifischen, an bürgerlichen Werten orientierten Wohnkultur maßgeblich beteiligt. Sie entfalten Erzählungen im bewohnten und bewohnbaren Raum, in dem sich Diskurse über »geschmackvolles« Einrichten mit ästhetischen und moralischen Wertvorstellungen der Epoche verschränken. Zugleich sind die tapezierten Interieurs Aushandlungsorte von Erzählungen der Bewohnerinnen und Bewohner und ihrer vielfältigen Praktiken im Alltag, die mit zeitgenössischen Idealen von Körper, Geschlecht, Ethnizität und Nation verknüpft sind. Solchen Narrativen und Beziehungsgeflechten spüren die Beiträge dieses Bandes nach, der aus interdisziplinärer Perspektive die mannigfaltigen Verschränkungen von Inneneinrichtung, Raumanordnungen und Subjektkonstitution in Wohndiskursen zu Beginn der Moderne offenlegt und einer kulturhistorischen Neubewertung unterzieht. Band 2 der Reihe »wohnen+/-ausstellen«.
- Tapezierte Liebes-Reisen: Subjekt, Gender und Familie in Beziehungsräumen des frühindustriell-bürgerlichen Wohnens
4
Französische Bildtapeten aus der Manufaktur von Joseph Dufour fanden seit dem frühen 19. Jahrhundert in Interieurs in ganz Europa als begehrtes Ausstattungsobjekt Verwendung - vor allem in bildungsbürgerlichen Haushalten. Katharina Eck stellt die drei großformatigen Tapeten zu »Amor und Psyche«, »Telemach auf der Insel der Calypso« und »Paul und Virginie« in den Fokus ihrer Analysen. In einer transdisziplinären Studie (Literatur- und Kunstwissenschaft) untersucht sie die Geschlechter- und Paarbildungsdidaktiken in den Tapetenszenen - wie auch das »in richtigen Bahnen verlaufende« Sexualitätsdispositiv - zusammen mit den Praktiken des Wohnens und der Geselligkeit um 1800. Sie entwickelt Analyseachsen, die das »In-Beziehung-Setzen« mit den tapezierten Räumen und deren performatives Potenzial erstmalig in dieser anschaulichen Form ausloten.
- Matratze/Matrize: Möblierung von Subjekt und Gesellschaft. Konzepte in Kunst und Architektur
3
Die Matratze ist Grundelement des Wohnens, jenes Ding unseres Alltags, auf dem wir schlafen, lieben, faulenzen, träumen, gesunden und sterben. Sie ist Inbegriff von Intimität und Körperlichkeit und zugleich Agentin von Normierungen in Subjektivierungsprozessen und sozialen Beziehungen. Die Matrize dient in diesem Band als Theoriefigur, um die Matratze und die mit ihr verbundenen Prägevorgänge und Wissenskomplexe am vermeintlich privatesten Ort zu betrachten.
- Wohn/Raum/Denken: Politiken des Häuslichen in Kunst, Architektur und visueller Kultur
5
Häuslichkeit, Haus, Wohnen - diese Begriffe artikulieren das so genannte Private, seinen privilegierten Ort, seine Atmosphären und Befindlichkeiten. Das Häusliche gilt oft als Raum des unpolitisch Eigenen und Individuellen. Tatsächlich sind jedoch Wohnung und Haus seit jeher Territorien von Regulierungstechniken, Erziehungsstrategien, emotionalen Bindungen und Arbeitsbeziehungen. Die Beiträge dieses Irene Nierhaus gewidmeten Bandes beziehen sich auf ein Denken des Wohn/Raums als in diesem Sinne komplexe und flexible Struktur, in der sich Subjektivität, Geschlecht, Nation und Gemeinschaft konstituieren. Mit Beiträgen von Katharina Eck, Susanne von Falkenhausen, Insa Härtel, Daniela Hammer-Tugendhat, Gabu Heindl, Kathrin Heinz, Heidi Helmhold, Elke Krasny, Barbara Paul, Kathrin Peters, Alexia Pooth, Drehli Robnik, Mona Schieren, Astrid Silvia Schönhagen, Matt Smith, Silke Wenk und Elena Zanichelli.
- Heim/Tier: Tier-Mensch-Beziehungen im Wohnen
6
Tiere und Menschen teilen sich seit jeher ihre Lebensräume. Deutlich zeigt sich dies im Wohnen, wo Tier-Mensch-Beziehungen nicht nur die Gestaltung der Räume, sondern auch die Wohnpraxis wesentlich mitbestimmen. So können Menschen dem lebenden Tier ein Heim geben, umgekehrt kann aber auch das tote Tier als präparierter Tierkörper oder als textile Wohn- und Oberflächengestaltung Teil des Interieurs werden. Die Beiträge des Bandes untersuchen mögliche Arten der Einbindung des Tierlichen in Haus und Wohnung und verknüpfen hierzu Ansätze aus dem Bereich der kunst- und kulturgeschichtlichen Wohnforschung mit zentralen Positionen der Human-Animal Studies. Im Fokus stehen unterschiedliche Medialisierungen der Verhäuslichung tierlichen Verhaltens sowie deren Bedeutung für das Zusammenleben von Tier und Mensch. Auf diese Weise wird das behauste Wohnen als vermeintlich genuin menschliche Kulturpraxis hinterfragt und neu perspektiviert.
- Unbehaust Wohnen: Konflikthafte Räume in Kunst - Architektur - Visueller Kultur
7
Unbehaust Wohnen ist ein zentraler Teil der Geschichte und Theorie des Wohnens und wird dennoch häufig vergessen, verborgen, zum Diskurs allein von Spezialist_innen gemacht oder als ein ,Anderes' zu einem sichernden und ,eigentlichen' Wohnen verhandelt. Dem positiv gedachten Wohnen als Existenz und Heim/at steht also immer auch ein unbehaustes Wohnen zur Seite: Zerstörtes Wohnen in kriegerischen Konflikten, verlorenes Wohnen in Migrationen, temporäres Wohnen in Obdach- und Wohnungslosigkeit, prekäres Wohnen in ökonomischer, emotionaler und körperlicher Unversorgtheit, beängstigendes Wohnen in Subjektkrisen. Der Band nähert sich verschiedenen Zugängen und Ebenen eines Unbehausten aus kunst- und kulturwissenschaftlicher, philosophischer, historischer, ethnografischer, architekturtheoretischer, psychiatrischer sowie künstlerischer Perspektive.
- Ästhetische Ordnungen und Politiken des Wohnens: Häusliches und Domestisches in der visuellen Moderne
9
Wohnen ist geprägt von Vorstellungswelten, die in bildlichen und räumlichen Medien entworfen werden. Seit 1800 werden Beziehungen zwischen Bewohner*innenschaft, Räumlichkeit und Dingen als identitätsproduzierende Verhältnisse und gemeinschaftsbildende Prozesse formiert, ästhetisch gestaltet und in verschiedenen Bildsorten, Genres, Bildstrategien und visuellen Verfahren hervorgebracht. Die Beiträger*innen des Bandes fragen nach Zusammenhängen von Bildprozessen und Bedeutungsproduktionen und -verschiebungen im Domestischen und Häuslichen. Sie diskutieren das Mannigfaltige wie das Reproduktive, das Innovative wie das Affirmative des Ästhetischen - und damit die Potenzialität des Bildlichen im Wohnen.
- WohnSeiten: Visuelle Konstruktionen des Wohnens in Zeitschriften
8
Wohnzeitschriften zeigen Seite für Seite ideale Wohnräume, Möbel und Dinge, sie vermitteln Einrichtungstipps und liefern Anleitungen zum vermeintlich richtigen Wohnen. Dabei wird Wohnen als erlern- und stetig optimierbar vorgeführt und gleichzeitig Teil gesellschaftlicher und politischer Prozesse und Zuschreibungen. In diesem Band werden hierzu Zeitschriften als Diskurs- und Displayformation untersucht. Historische und zeitgenössische Zeitschriften, Journale und mediale Verbünde mit einem Fokus auf Wohnpraktiken stehen dabei mit ihrer seriellen, auf ein didaktisches Programm ausgerichteten Ästhetik im Fokus. Durch spezifische Zeigestrategien werden Leser*innen als sozial und politisch Agierende, vergeschlechtlichte und konsumierende Subjekte in ihren Wohnweisen adressiert und zum Handeln aufgefordert.
- Instagram-Wohnen: Architektur als Bild und die Suche nach gegenhegemonialen Wohnbildwelten
10
Welche Auswirkungen hat die mediale Repräsentation ästhetisierter Wohnbildwelten auf Plattformen wie Instagram auf das Verständnis von Architektur, Raum und Wohnen? Der Komplexität des Wohnens werden die dominanten Bildnarrative auf Instagram nicht gerecht, trotzdem finden die visuellen Wohnideale auch gebaute Übersetzungen und Anschlussstellen. Bernadette Krejs analysiert, was gegenhegemoniale Wohnbilder als politisch aktivistische Bilder für das Wohnen leisten können. Im Spannungsverhältnis von Bild und Architektur stellt sie alternative (Bild-)Möglichkeiten für mehr Diversität, Widerstand und Gemeinschaft in den Fokus - und bietet Impulse im Umgang mit digitalen und medial vermittelten Bildern.
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