Der Clan des Greifen – Staffel II. Sechster Roman: Die Liebenden
Von Roland Mueller
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Südtirol im 15. Jahrhundert: Endlich rückt der große Tag näher – die langersehnte Hochzeit von Wolf von Greifenberg und der schönen Francesca! Doch das vermeintlich glückliche Ereignis wird von dunklen Wolken überschattet: Frieder und Francesca haben ihre Gefühle füreinander entdeckt – Gefühle, denen sie auf keinen Fall nachgeben dürfen! Denn das würde nicht nur Schande über die Familie bringen, sondern auch Wolfs grausame Rachsucht entfachen. Doch werden die Liebenden der Versuchung widerstehen können?
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Roland Mueller
Roland Mueller, geboren 1959 in Würzburg, lebt heute in der Nähe von München. Der studierte Sozialwissenschaftler arbeitete in der Erwachsenenbildung, als Rhetorik- und Bewerbungstrainer und unterrichtet heute an der Hochschule der Bayerischen Polizei. Er veröffentlichte zahlreiche Romane, Kurzgeschichten, Kinder- und Jugendbücher. Bei dotbooks veröffentlicht sind Roland Muellers historische Romane: »Der Goldschmied« »Das Schwert des Goldschmieds« »Im Land der Orchideenblüten« »Das Erbe des Salzhändlers« »Die Reise des Conquistadors« Die beiden historischen Romane »Der Goldschmied« und »Das Schwert des Goldschmieds« sind ebenso als Sammelband unter dem Titel »Der Meister des Goldes« verfügbar. Außerdem hat Roland Mueller bei dotbooks die historische Serie »Der Clan des Greifen« veröffentlicht, die folgende Bände umfasst: »Die Begegnung. Staffel I – Erster Roman« »Der Pakt. Staffel I – Zweiter Roman« »Das Vermächtnis. Staffel I – Dritter Roman« »Das Erbe. Staffel I – Vierter Roman« »Die Rache. Staffel I – Fünfter Roman« »Das Spiel. Staffel I – Sechster Roman« »Die Hexe. Staffel II – Erster Roman« »Der Betrüger. Staffel II – Zweiter Roman« »Der Greif. Staffel II – Dritter Roman« »Die Verfolgten. Staffel II – Vierter Roman« »Die Braut. Staffel II – Fünfter Roman« »Die Liebenden. Staffel II – Sechster Roman« Die komplette Serie ist außerdem in den drei Sammelbänden »Die Burgherrin«, »Die Kinder der Burgherrin« und »Das Vermächtnis der Burgherrin« enthalten. Daneben hat Roland Mueller die beiden historischen Kinderbücher »Die abenteuerliche Reise des Marco Polo« und »Der Kundschafter des Königs« bei dotbooks veröffentlicht.
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Buchvorschau
Der Clan des Greifen – Staffel II. Sechster Roman - Roland Mueller
Über dieses Buch:
Südtirol im 15. Jahrhundert: Endlich rückt der große Tag näher – die langersehnte Hochzeit von Wolf von Greifenberg und der schönen Francesca! Doch das vermeintlich glückliche Ereignis wird von dunklen Wolken überschattet: Frieder und Francesca haben ihre Gefühle füreinander entdeckt – Gefühle, denen sie auf keinen Fall nachgeben dürfen! Denn das würde nicht nur Schande über die Familie bringen, sondern auch Wolfs grausame Rachsucht entfachen. Doch werden die Liebenden der Versuchung widerstehen können?
Über den Autor:
Roland Mueller, geboren 1959 in Würzburg, lebt in der Nähe von München. Der studierte Sozialwissenschaftler arbeitete in der Erwachsenenbildung, als Rhetorik- und Bewerbungstrainer und unterrichtet heute an der Hochschule der Bayerischen Polizei. Er veröffentlichte zahlreiche Romane, Kurzgeschichten, Kinder- und Jugendbücher.
Bei dotbooks erschienen bereits Roland Muellers historische Romane Der Goldschmied, Das Schwert des Goldschmieds, Das Erbe des Salzhändlers, Die Töchter des Pflanzenjägers und Der Fluch des Goldes sowie die Jugendromane Die abenteuerliche Reise des Marco Polo und Der Kundschafter des Königs.
Die erste Staffel der historischen Serie Der Clan des Greifen umfasst folgende Bände:
Erster Roman: Die Begegnung.
Zweiter Roman: Der Pakt.
Dritter Roman: Das Vermächtnis.
Vierter Roman: Das Erbe.
Fünfter Roman: Die Rache.
Sechster Roman: Das Spiel.
Die zweite Staffel umfasst folgende Bände:
Erster Roman: Die Hexe.
Zweiter Roman: Der Betrüger.
Dritter Roman: Der Greif.
Vierter Roman: Die Verfolgten.
Fünfter Roman: Die Braut.
Sechster Roman: Die Liebenden.
***
Originalausgabe Februar 2016
Copyright © 2015 dotbooks GmbH, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Redaktion: Anja Rüdiger
Titelbildgestaltung: Nele Schütz unter Verwendung von shutterstock/Olga Rutko
E-Book-Herstellung: Open Publishing GmbH
ISBN 978-3-95824-518-1
***
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Blut, überall Blut!
Frieder spürte, wie ihm die warme Brühe Schuhe und Beinkleider durchtränkte. Er watete durch einen See aus Blut und wollte nur fort. Aber wohin? Wohin? Schreiend fuhr er auf, und die Schwärze der Nacht umgab ihn. Er fühlte, wie sein Herz raste.
»Was ist los?«
Es war Michels Stimme.
»Nichts«, murmelte Frieder. »Es ist nichts.«
Sein Mund war vollkommen trocken, und er hätte Gott weiß was für einen Schluck Wasser gegeben. Noch immer hastig atmend, lauschte er seinem Herzschlag.
»Du hast schlecht geträumt«, hörte er Michel sagen.
Eine Kerze flackerte auf, und das Licht reichte gerade so aus, dass sich die beiden jungen Männer gegenseitig erkennen konnten. Sie lagen auf dem Dachboden der Scheune eines Weinbauern irgendwo bei Trient. Frieder hatte im Schlaf die Decke von sich gestrampelt.
»Wieder einer deiner schlimmen Träume?«, fragte Michel.
Frieder seufzte schwer. »Was weißt du denn davon?«
»Du träumst diese Träume oft.«
Die beiden jungen Männer blickten einander an. Dann rieb sich Frieder mit beiden Händen übers Gesicht.
»Das kommt vom Essen. Es liegt mir schwer im Magen.«
Michel entgegnete nichts darauf.
»Ich werde mal nach Hagen sehen«, meinte Frieder und richtete sich auf seinem Lager auf.
»Das kann ich doch machen.«
Michel wollte seine Decke zur Seite schieben.
»Nein, lass nur«, wehrte Frieder ab. »Schlaf weiter. Du kannst ja dann später nach ihm sehen.«
»Ja«, antwortete Michel nur.
Er legte sich wieder hin und sah zu, wie Frieder in seine Schuhe schlüpfte und sich mit den Händen durch das Haar fuhr. Er streckte sich, dass seine Gelenke knackten.
»Lösch das Licht«, sagte er zu Michel, »am Ende brennt noch alles nieder.«
Frieder lachte leise. »Ein Unglück reicht uns, hab ich recht?«
Damit spielte er auf Hagens Verletzung an, die sie gezwungen hatte, hier, auf diesem kleinen Weingut, zu halten. Wenigstens so lange, bis der Ritter wieder reiten konnte.
Der junge Graf sah zu Michel, der die Augen geschlossen hatte. Wahrscheinlich war er schon wieder eingeschlafen. Er trat leise zu ihm und löschte mit zwei Fingern die Flamme. Dann schlich er sich zur Leiter und stieg behutsam, Tritt für Tritt, hinunter bis auf den Boden. Im Hof gab es einen Brunnen, dachte er. Das Wasser dort musste kühl sein, und er freute sich schon auf den ersten Schluck, als er in die sternenklare Nacht hinaushuschte.
Aber Michel schlief nicht. Er lauschte den leisen Schritten des Gefährten, bis er ihn nicht mehr hören konnte. Über ihm im Gebälk der Scheune rauschte es. Dann war es wieder still. Sicher eine Eule, die von ihrer nächtlichen Jagd zurückgekehrt war, dachte der Junge. Angst hatte er nicht. Im Moment war er sogar froh darüber, dass Frieder nicht neben ihm lag und schlief. Der Graf war ihm unheimlich, wenn er so heftig träumte, und immer, wenn er mitten in der Nacht schreiend auffuhr, versetzte ihn dies für einen Augenblick in große Furcht. Die Träume mussten äußerst blutig sein.
***
»Herr ...! Hört Ihr mich? Könnt Ihr mich hören?«
Wolf erkannte die Stimme nicht. Er wusste nicht einmal, was geschehen war. Er wollte antworten, aber es gelang ihm nicht. Jegliche Regung war ihm unmöglich. Er lag auf dem Rücken.
»Herr ...!«
Jemand legte ihm eine Hand auf die Stirn. Dann kam der Schmerz. Er konnte nicht feststellen, woher, der Schmerz wurde größer und größer, wuchs in ihm, bis ihm auf einmal alles weh tat. Ganz besonders schmerzte ihn die Brust, und mit jedem Atemzug nahmen die Schmerzen dort noch zu. Er hustete, weil er das Gefühl hatte, sonst keine Luft mehr zu bekommen.
»Er kommt zu sich!«, rief jemand.
»Woher willst du das wissen?«
»Er hat gehustet, ich hab’s gehört.«
»Setzt ihn auf.«
»Nein«, rief jemand laut und gebieterisch, »niemand rührt ihn an.«
Wolf spürte, dass jemand sich über ihn beugte. Er erkannte ein Gesicht, wenn er auch nicht sagen konnte, wem es gehörte.
»Könnt Ihr mich hören, Herr Graf?«
Wolf versuchte eine Antwort, aber kein Ton kam aus seinem Mund. Er wollte wissen, was geschehen war. Und wie lange er hier schon lag.
»Bleibt nur ganz ruhig liegen. Wir haben nach dem Medicus rufen lassen.«
Wolf fühlte, dass eine warme Flüssigkeit aus seinem Mund rann. Eine Hand tupfte das Blut weg. Dann spürte er Wasser auf seiner Stirn. Eine weitere Hand drückte einen Schwamm über seinem Mund aus. Kalt floss es in seinen Mund. Nie hatte Wolf kaltes Wasser als so herrlich empfunden! Mein Kopf, durchfuhr es ihn. Dieser Schmerz sitzt überall, aber vor allem in meinem Kopf. Was war geschehen? Er versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, doch es gelang ihm nicht. Stattdessen spürte er plötzlich große Angst. Das verwirrte ihn. Die stetig wachsende Furcht kam tief aus seinem Innersten, und mit jedem weiteren Atemzug nahm sie ihn stärker in Besitz. Wolf wollte schreien, aber auch jetzt drang kein Ton aus seinem Mund. Dann verlor der Graf von Greifenberg erneut das Bewusstsein.
***
Frieder schlich ins Kelterhaus. Dort hatte man für Hagen eine Kammer hergerichtet. Sie war groß genug, dass auf einer Wandseite auch Francesca einen Platz zum Schlafen finden konnte. Darauf hatte das junge Fräulein bestanden. Die Leute auf dem Weingut waren gastfreundlich. Aber sie blieben misstrauisch. Einen fahrenden Ritter und ein blutjunges Edelfräulein beherbergten sie nicht alle Tage. Und dieser Ritter war krank und hatte Fieber. Das beunruhigte sie sehr, auch wenn die beiden Burschen versicherten, dies rühre von einer Verwundung durch Straßenräuber her.
Frieder bemerkte einen Lichtschein, der aus der Schlafkammer auf den festgetretenen Lehmboden fiel. Wie ein Schatten näherte er sich und drückte langsam die Tür auf. Im Licht einer kleinen Laterne saß Francesca auf einem Stuhl gleich neben dem schmalen Bett des Ritters. An einer Wand bis fast zur Decke stapelten sich zahlreiche Weidenkörbe. Die trugen die Traubenpflücker während der Ernte auf dem Rücken. Frieder roch den Duft nach Erde, und darüber lag der fruchtige Geruch nach Most.
Francesca war auf dem Stuhl eingenickt. Ihre bloßen Füße hatte sie unter den Rock geschoben, ihre Hände in die weiten Ärmel ihres Unterzeugs gesteckt. Frieder stand da und betrachtete sie. Sollte er sie wecken, um sie bei der Wache des Ritters abzulösen? Warum wachte sie überhaupt neben seinem Bett? Das gehörte sich nicht. Die Pflege eines kranken Ritters war die Aufgabe seines Burschen. Nur er allein war für das Wohlergehen seines Herrn verantwortlich. Frieder zögerte noch immer. Doch dann, als hätte Francesca seine Anwesenheit gespürt, schlug sie die Augen auf und
