Lokis: Nach einer litauischen Legende
Von Prosper Merimee
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Buchvorschau
Lokis - Prosper Merimee
I.
Inhaltsverzeichnis
Als in London die erste Bibelübertragung in lithauischer Sprache erschien, veröffentlichte ich in der Königsbergischen Zeitschrift für Literatur und Wissenschaften einen Aufsatz, in welchem ich, den Bemühungen des gelehrten Vermittlers und den gottesgefälligen Absichten der Bibelgesellschaft volle Gerechtigkeit zubilligend, auf einige kleine Versehen glaubte hinweisen zu müssen; und außerdem machte ich darauf aufmerksam, daß diese Übersetzung nur einem verschwindend kleinen Teile der Bevölkerung dienlich sein könne. Tatsächlich ist der angewendete Dialekt nur schwer verständlich für die Bewohner der Gegenden, wo man die schamaitische, gewöhnlich shmudisch genannte Sprache, redet, will sagen in der Woiwodschaft Samogitien. Es ist das eine Sprache, die dem Sanskrit etwa noch näherkommt als dem Hochlithauischen. Trotz der wütenden Kritiken seitens eines gewissen, an der Universität Dorpat wohlbekannten Professors, die sie mir eintrug, klärte sie die ehrenwerten Mitglieder des Verwaltungsrates der Bibelgesellschaft auf, und sie säumte nicht, mir das schmeichelhafte Angebot zu machen, die Herausgabe des Matthaeusevangeliums in Samogitisch zu überwachen. Damals war ich zu sehr mit meinen Studien über die transuralischen Sprachen beschäftigt, um eine weitläufigere Aufgabe, welche die vier Evangelien umfassen sollte, zu übernehmen. Meine Hochzeit mit Fräulein Gertrude Weber also verschiebend, begab ich mich mit der Absicht nach Kowno (Kaunas), alle gedruckten oder handschriftlichen Sprachdenkmäler der shmudischen Sprache, die ich mir verschaffen konnte, zu sammeln, ohne natürlich die Volkslieder, die Dainos, die Erzählungen und Legenden, die Pasakos dabei zu vergessen, die mir Belege für ein schamaitisches Wörterbuch, eine Arbeit, die der Übersetzung notwendigerweise vorausgehen mußte, liefern konnten.
Man hatte mir einen Brief für den jungen Grafen Michael Szemioth mitgegeben, dessen Vater, wie man mir versicherte, den berühmten Katechismus Samogiticus des Paters Lawicki besessen hatte, der so selten ist, daß sein Vorhandensein besonders von dem eben erwähnten Dorpater Professor bestritten wird. In seiner Bibliothek befand sich, mir gegebenen Auskünften gemäß, eine alte Sammlung Dainos, sowie Dichtungen in der alten Preußensprache. Ich hatte an den Grafen Szemioth geschrieben, um ihm meinen Besuchszweck mitzuteilen, und erhielt die liebenswürdigste Einladung, all die für meine Nachforschungen erforderliche Zeit in seinem Schlosse Medintiltas zu verbringen. Er schloß seinen Brief mit der in liebenswürdigster Weise abgegebenen Erklärung: da er sich schmeichle, fast so gut wie seine Bauern shmudisch zu sprechen, würde es ihm Freude machen, seine Bemühungen mit meinen für eine Aufgabe zu vereinen, die er groß und interessant nannte. Wie einige der reichsten Grundbesitzer Lithauens bekannte er sich zur evangelischen Religion, deren Geistlicher zu sein ich die Ehre habe. Vorher mitgeteilt hatte man mir, der Graf sei nicht frei von einer gewissen Sonderbarkeit des Charakters, übrigens sehr gastfrei, ein Freund von Litteratur und Wissenschaft, und besonders wohlwollend denen gegenüber, die sie pflegten. Ich reiste also nach Medintiltas.
Auf der Freitreppe des Schlosses wurde ich von des Grafen Intendanten empfangen, der mich sofort in die für meine Aufnahme bereitgestellten Räume führte.
»Dem Herrn Grafen,« sagte er, »tut es unendlich leid, heute mit dem Herrn Professor nicht speisen zu können. Er wird von Migräne geplagt, einer Krankheit, der er leider öfters ausgesetzt ist. Wenn Herr Professor sich nicht in seinem Zimmer auftragen lassen wollen, wird er mit Herrn Doktor Fröber, dem Arzte der Frau Gräfin, speisen. Man ißt in einer Stunde. Eines besonderen Anzuges bedarf es nicht, wenn Herr Professor Befehle zu geben haben, hier ist die Klingel.«
Mit einer tiefen Verbeugung zog er sich zurück.
Das Gemach war sehr groß, gut ausgestattet, mit Spiegeln und Vergoldungen geschmückt. Auf der einen Seite hatte ich den Blick in einen Garten, oder vielmehr den Schloßpark, auf der anderen in den großen Schloßhof. Trotz der Benachrichtigung: »Besonders zieht man sich nicht dazu an« glaubte ich meinen schwarzen Anzug doch aus dem Koffer nehmen zu müssen. Ich war hemdärmlig mit Auspacken meines kleinen Gepäcks beschäftigt, als ein Wagenlärm mich an das auf den Hof führende Fenster zog. Eine schöne Kutsche fuhr eben ein. In ihr saßen eine Dame in Schwarz, ein Herr und eine wie lithauische Bäuerinnen gekleidete Frau, die aber so groß und kräftig war, daß ich anfangs versucht war, sie für einen verkleideten Mann zu halten. Sie stieg zuerst aus; zwei andere, dem Aussehen nach nicht minder robuste Frauen, waren schon auf der Freitreppe.
Der Herr beugte sich zu der Dame in Schwarz und schnallte zu meiner