Wissensmix: 52 interessante Texte aus unterschiedlichen Wissensgebieten
Von M. Fernholz
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Wissensmix - M. Fernholz
Archimedes von Syrakus – das vergessene Genie
Sein Wissen machte ihn zu Roms Staatsfeind Nr.1 - Archimedes war seiner Zeit um 2.000 Jahre voraus. Heute könnte die moderne Technologie viel weiter sein.
Eine große Anzahl heutiger wissenschaftlicher Erkenntnisse basieren auf denen des Archimedes. Schon in der Antike leitete das Genie eine technologische Revolution ein – selbst Galileo, Newton und Leonardo da Vinci wirken ihm gegenüber wie blutige Anfänger. Um 200 v.Chr. war der Grieche Archimedes fähig, die Ausmaße des Sonnensystems mathematisch zu erfassen, und sogar die Berechnung der Kreiszahl Pi ist seine Errungenschaft. Dies ist wahrlich eine enorme Leistung, da die meisten seiner Zeitgenossen die Dimensionen von Zahlen, die größer als 10.000 sind, noch gar nicht verstanden. Kein Wunder also, dass Archimedes als Teufel in Menschengestalt bezeichnet wurde.
Archimedes unzählige Erfindungen – von den Römern gehasst
Für Rom galt Fortschritt als Gefahr, denn das Reich war auf Sklaventum ausgerichtet. Würden also arbeitssparende Maschinen zum Einsatz kommen, wäre Anarchie aufgrund des Arbeitsplatzmangels die Folge und das Funktionieren des Staates folglich zum Scheitern verurteilt. Um dies zu veranschaulichen, sei beispielsweise der Flaschenzug erwähnt, dessen mechanische Gesetze von Archimedes entdeckt wurden. Mit einer derartigen Konstruktion wird es möglich, Lasten zu heben, wofür nur maximal zwei Personen notwendig sind. Ohne jene Erfindung aber werden an die 20 Arbeiter benötigt. Da nun ein Drittel der Bevölkerung des Römischen Reichs aus Sklaven bestand, war die Angst vor Unruhen nicht unbegründet.
Auch Archimedes Kriegskonstruktionen waren gefürchtet
Als im Jahre 218 der Zweite Punische Krieg begann, bei dem es zwischen Rom und Karthago um die Vorherrschaft des Mittelmeergebietes ging, sah es aufgrund des Angriffs von Hannibal auf Rom zunächst nicht gut aus für das Reich. Hieronymos, der Nachfolger des griechisches Königs Hieron, verbündete sich nämlich mit Karthago. Das bedeutete für das Römische Reich Gefahr, denn der Feldherr Hannibal konnte so an die Kriegsgeräte von Archimedes gelangen.
Angst hatte man vor allem vor den großen Hohlspiegeln, die als Waffen eingesetzt werden konnten. Diese Brennspiegel stellen eine Art antiken Laser dar, denn am Ufer aufgestellt, bündeln jene Spiegel das Sonnenlicht und werfen es gegen die Segel feindlicher Schiffe.
Roms Staatsfeind Nr.1 – Archimedes musste sterben
Syrakus war gut geschützt – auch dank Archimedes gefürchteten Kriegswaffen. Drei Jahre lang brauchten die Römer, um die Mauern der griechischen Stadt zu durchbrechen. Militärisch gesehen war das Römische Reich in der Überzahl – jedes Schiff, welches durch die Brennspiegel oder die Katapulte Archimedes' versenkt wurde, konnte durch zwei neue ersetzt werden. So gelang es den Römern letztendlich, Syrakus zu stürzen. Es dauerte nicht lange, bis auch Archimedes gefunden und von einem wütenden Soldaten erschlagen wurde.
Aufzeichnungen des genialen Erfinders wurden vernichtet
Die gefundenen Aufzeichnungen wurden von den Römern zunächst sichergestellt. Doch die Konstruktionen nützten niemandem, da Archimedes seine Konstruktionspläne in den meisten Fällen unvollständig ließ. Daraufhin vernichtete man die Unterlagen. Da sich viele Erfindungen von Archimedes in schriftlicher Form in der Großen Bibliothek von Alexandria befanden und bei einem schweren Brand zerstört wurden, geriet der Erfinder schnell in Vergessenheit.
Übrig gebliebene Aufzeichnungen wurden mit der Verbreitung des Christentums von der Kirche sichergestellt. Unzählige Bücher und Zeichnungen des Archimedes hatte man mit Versen überschrieben oder Bildern überdeckt. Doch dank der eisenhaltigen Gallustinte, welche sich enorm ins Pergament ätzte, konnten die damaligen Mönche nicht alle Schriftstücke löschen, sodass heute eine Restauration einer Vielzahl von Archimedes Aufzeichnungen möglich ist.
Wichtige Erfindungen und Erkenntnisse des Archimedes'
Archimedische Schraube
Zylinder-Beweis
errechnete die Größe des Sonnensystems
Brennspiegel
Flaschenzug
verbesserte Hebelgesetze
Greifhaken-Kräne
effektivere Katapulte
Messung inklusive Anzeigemöglichkeit der zurückgelegten Wegstrecken von Schiffen
vermutlich auch die Idee eines einfachen mechanischen Computers
Die Zisterzienser und der Kapitalismus
Ursprünglich galt für die Mönche, in Armut und Einsamkeit zu leben und Gott zu dienen. Doch schnell wurden die Zisterzienser reich und berühmt.
Erfolg spielt in einem Kloster überhaupt keine Rolle. Verzicht ist großer Bestandteil des Mönchseins – das Führen eines einfachen Lebens, um gleichzeitig dem Herrn zu dienen, gehört zum Alltag. So auch beim Zisterzienser-Orden, dessen Gründung am Ende des 11. Jahrhunderts erfolgte. Zunächst bewohnten die Brüder das Benediktiner-Kloster Molesme, wo es streng zuging – absolute Askese, harte Arbeit, einfachstes Essen und unbequeme Betten. Irgendwann kam es aus diesen Gründen zur Meuterei, wobei die Mönche dem Prior Prügel verabreichten. Jener zog daraufhin inklusive Abt und 20 Getreuen in eine abgeschiedene Gegend, um fromm und in Ruhe weiterleben zu können. Bald fanden sie einen geeigneten Ort – den Wald von Cîteaux, wo im Jahre 1098 das Mutterkloster des Zisterzienser-Ordens entstand.
Warum die Mönche so reich wurden
Die einfachen Hütten der Zisterzienser entwickelten sich allmählich zum Stammhaus des ersten Konzerns. Und mit dem Errichten ihrer Holzkirche ahnten sie noch gar nicht, dass sie im Begriff waren, den mächtigsten Orden des Mittelalters zu begründen. Die in weißen Kutten gehüllten Mönche breiteten sich zügig aus und entwickelten Strategien, um Techniken effektiver einzusetzen und optimierten ihre Organisation sowie das Management.
Etwa 50 Jahre nach der Gründung gab es 300 Klöster, die europaweit verstreut gelegen waren. In ihnen lebten zur damaligen Zeit knapp 12.000 Zisterzienser-Mönche. Eine Verdopplung fand weitere 100 Jahre später statt.
Schon um 1200 waren die Brüder reich und berühmt, was sie ihren Marketingkenntnissen zu verdanken hatten. Zu jener Zeit setzten sie maßgeblich Trends, indem sie mit ihrer Agrarwirtschaft die Landschaft veränderten – und das von Deutschland bis Spanien, von Skandinavien über England bis hin zu Italien.
Innovatives Denken und Handeln
Die Mönche wollten unabhängig sein, was zur Zeit des Feudalismus eine Revolution darstellte. Dennoch modernisierten die Mönche die komplette Landwirtschaft, wobei sie bessere Pflüge verwendeten, welche schlussendlich eine höhere Produktivität zuließen. Aber auch in anderen Bereichen entwickelten sich die Zisterzienser zu wahren Experten – sie waren hervorragende Fischzüchter und sogar anerkannte Weinbauern. Weiterhin erfanden sie zukunftsweisende Techniken für Wassermühlen, mit deren Hilfe sie ihr Getreide selbst mahlten.
Das Betreiben der Landwirtschaft und der Werkstätten diente den Zisterziensern zur Selbstversorgung. Aus Hügeln gewannen sie Eisenerz, welches man für die lebenswichtigen Schmieden benötigte. Hergestellt wurde nicht nur für den Eigenbedarf, sondern gefertigte Werkzeuge wurden auch verkauft – schließlich war der Besitz von Geldmitteln nötig.
Um ihre Waren nicht wie übliche Händler und Verkäufer auf dem Markt anbieten zu müssen, errichteten die Mönche eigene Verkaufsstellen. Diese Methode war neu – und das brachte den Zisterziensern Erfolg ein, denn Kunden schätzten und vertrauten den Mönchen mehr als herumziehenden Markthändlern.
Wer die Macher waren
Diese außerordentlichen Leistungen waren vor allem Bernhard von Clairvaux zu verdanken, einem PR-Genie bezüglich Christentum, der sich um Marketing und Vertrieb kümmerte. Der zweite Mann im Bunde war der Abt Stephen Harding, welcher als Topmanager alle Entscheidungen traf und die Fäden in der Hand hielt.
Wirtschaftsforscher betiteln die Zisterzienser aus heutiger Sicht nicht als reine Kapitalisten, dennoch waren die Mönche deren Vorboten und hatten mit Sicherheit dazu beigetragen, Maßstäbe für eine effiziente Wirtschaftlichkeit zu schaffen – Parallelen sind durchaus erkennbar.
Der Erfolg bleibt bestehen
Auch heute noch geht es mit den vielseitigen Geschäftsbereichen voran. Selbst die Beziehung zum Papst wird aufrecht gehalten.
Im Jahr 2008 erschien ein Album des Zisterzienser-Stifts Heiligenkreuz aus Wien, wobei im Juli, nach nur wenigen Wochen, etwa 200.000 CDs verkauft wurden. In Österreich selbst erlangte das Album Chant – Music For Paradise
die Spitzenposition in den Charts. Und in Deutschland wie auch in England war das Werk in den Top Ten platziert.
Das Teleskop in seiner vierhundertjährigen Geschichte
Angefangen mit zwei Linsen in einer Papierröhre, entwickelten sich einfache Fernrohre zu immer besseren Teleskopen. Ziel war von Beginn an das Erforschen des Universums.
Seit der Mensch denken kann, beobachtete er die Sonne, den Mond sowie die am nächtlichen Himmel funkelnden Sterne. Doch erst mit dem Auftauchen der Teleskope war es möglich, weitreichendere Erkenntnisse über unser Planetensystem zu erlangen. Und durch die stetige Weiterentwicklung der Teleskope gelang es der Wissenschaft, bis in die entlegensten Winkel des Universums zu schauen. Die Moderne arbeitet längst nicht mehr nur mit ausschließlich optischen Geräten, sondern nutzt ebenso Teleskope, welche Röntgen- und Infrarotaufnahmen ermöglichen. Mit Hilfe dieser Errungenschaften will die moderne Astronomie bald bis zu den Ursprüngen des Universums vorstoßen.
Ein Brillenmacher erfand das Fernrohr
Als der Brillenmacher Hans Lipperhey das Erstaunen seiner Kinder sah, als diese sich in seiner Werkstatt zwei Linsen vor die Augen hielten, begann er zu experimentieren. Nachdem er zwei Glaslinsen in eine Pappröhre einbaute, bündelten sie das einfallende Licht so, dass die beobachteten Objekte dreifach vergrößert erschienen. Dies war die Geburtsstunde des Fernrohrs. Ende September 1608 ließ Lipperhey seine Erfindung zum Patent anmelden. Nur ein Jahr danach wurden Teleskope in Paris, wenig später auch in Mailand und Venedig verkauft. Schnell wurde das Instrument auch für das Militär interessant.
Galileo Galilei und das astronomische Teleskop
Vom Fernrohr Lipperheys inspiriert, machte Galileo Galilei sich 1609 dran, selbst Fernrohre zu entwickeln. Da ihm die nur dreifache Vergrößerung mit den gekauften Linsen nicht reichte, begann er, die Linsen selbst zu schleifen. So konnte er nach einer zunächst achtfachen Vergrößerung eine 33-fache erreichen. 1611 nannte Galilei die optische Röhre dann Teleskop, mit dem er dann Sonnenflecken, Mondkrater sowie die Phasen der Venus entdeckte. Dank des Geräts erkannte er auch, dass die Planeten die Sonne umkreisen und nicht wie bis dato angenommen umgekehrt.
Parabolspiegel kommen in Teleskopen zum Einsatz
Isaac Newton erfand 1668 das Spiegel-Teleskop. Durch die Verwendung von Spiegeln wurden Lichtstrahlen reflektiert und nicht gebrochen, sodass alle Wellenlängen des Lichts gebündelt auf das Okular treffen. Doch trotz dieser Maßnahme konnte das Auftreten verschwommener Bilder noch nicht vollständig verhindert werden.
Erst mit dem Einsatz halbkugelförmiger Spiegel gelang es, alle Lichtstrahlen auf einen Punkt reflektieren zu lassen, wodurch folglich ein scharfes Bild entstand. Der Mathematiker John Hadley schuf mit den Parabolspiegeln 1721 ein Teleskop, welches für wissenschaftliche Untersuchungen bestens geeignet war. Und mit dem Bau von Leviathan, einem vier Tonnen schweren Teleskop des Astronoms William Parson, konnten erstmals Galaxien beobachtet werden – dies war 1845.
Radio-Teleskope – von vielen äußeren Einflüssen unabhängig
Mit den Radio-Teleskopen trat eine Wende in die Astronomie ein, denn durch die viel längeren Wellen konnten nun erstmals Neutronensterne oder Schwarze Löcher erkundet werden. Radiowellen ermöglichen es, unabhängig vom Wetter und der Tageszeit Beobachtungen durchzuführen. Desweiteren können Radiowellen nicht durch die Atmosphäre verformt werden. 1937 baute der Ingenieur Grote Reber im Hinterhof seines Hauses das erste Radioteleskop, indem er eine halbkugelförmige Schüssel mit einer zehn Meter langen Antenne aufstellte. Mit Hilfe eines entsprechenden Receivers entwarf er dann eine Radiokarte des Himmels – das war der Beginn der Radioastronomie.
Weltraum-Teleskope – der Beginn einer neuen Epoche in der Astronomie
1962 war es soweit – Ariel I, das erste Teleskop im All, umkreist die Erdumlaufbahn. Nun konnten die Astronomen ungestört