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RETROGRAD: So gut wie tot
RETROGRAD: So gut wie tot
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eBook205 Seiten

RETROGRAD: So gut wie tot

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Über dieses E-Book

Dem ersten weißen Rapper Falco wird das Zitat nachgesagt: "Wer sich an die 80er erinnern kann, hat sie nicht erlebt." P. geht es ganz ähnlich. Er meint, eine genaue Erinnerung an diese Zeit zu haben und ist mit dieser Erinnerung inzwischen über fünfzig Jahre alt geworden. Er hat sich mit der Gesellschaft arrangiert und lebt ein "normales" Leben. Ein gesundheitlicher Zusammenbruch spült aber ganz andere Erinnerungen über diese Zeit an die Oberfläche. Unfassbare Erlebnisse, die durch eine retrograde Amnesie, ein unfallbedingter Gedächnisverlust, verschwunden waren, werfen Fragen auf. Fragen, die sein Selbstverständnis komplett in einem neuen Licht erscheinen lassen. In seiner Jugend hat er schöne Frauen kennengelernt und hat sich von ihnen um den Finger wickeln lassen. Er hat sich mit gewissenlosen Verbrechern und Mördern eine gnadenlose Jagd ohne eine Atempause geliefert. Und er war die Beute dieser Jagd. Das alles hatte er all die Jahre einfach vergessen...
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum9. Jan. 2018
ISBN9783742754875
RETROGRAD: So gut wie tot
Autor

Paul Datura

Paul Datura ist in den 60er Jahren geboren und in den 70er und 80er Jahren von vielen schönen, aber auch hässlichen, auf jeden Fall beeindruckenden Erlebnissen geprägt worden. Diese Erfahrungen möchte er gerne mit seinen Lesern teilen. Deshalb beschreibt er auch die Abenteuer von P., der ein Zeitgenosse des Autors ist.

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    Buchvorschau

    RETROGRAD - Paul Datura

    Inhaltsverzeichnis

    Titel

    Vorwort

    So gut wie tot

    Kaltstart

    A walk in the park

    Under pressure

    St. Georg und der Drache

    Disco

    Jogging und Rollerskates

    Din Daa Daa

    Jeanny

    Breakfast in America

    Roomservice

    Eye in the Sky

    Zu Zu

    Besucher

    Gangster

    Outside looking inside

    Don't go

    Osterholz

    Number Nine

    Kurt

    Boulder

    Amnesia

    Hinweis des Autors

    RETROGRAD

    So gut wie tot

    Paul Datura

    Roman

    Vorwort

    Dem ersten weißen Rapper Falco wird das Zitat nachgesagt: »Wer sich an die 80er erinnern kann, hat sie nicht erlebt.«

    P. geht es ganz ähnlich. Er meint, eine genaue Erinnerung an diese Zeit zu haben und ist mit dieser Erinnerung inzwischen über fünfzig Jahre alt geworden. Er hat sich mit der Gesellschaft arrangiert und lebt ein »normales« Leben. Ein gesundheitlicher Zusammenbruch spült aber ganz andere Erinnerungen über diese Zeit an die Oberfläche. Unfassbare Erlebnisse, die durch eine retrograde Amnesie, ein unfallbedingter Gedächnisverlust, verschwunden waren, werfen Fragen auf. Fragen, die sein Selbstverständnis komplett in einem neuen Licht erscheinen lassen. In seiner Jugend hat er schöne Frauen kennengelernt und hat sich von ihnen um den Finger wickeln lassen. Er hat sich mit gewissenlosen Verbrechern und Mördern eine gnadenlose Jagd ohne eine Atempause geliefert. Und er war die Beute dieser Jagd.

    Das alles hatte er all die Jahre einfach vergessen...

    So gut wie tot

    »Der Mann ist tot«, sagte der Mann laut und deutlich aus der Menge heraus. Die Menge stand um eine am Boden liegende Person am Rand des Weges. Eine junge Frau versuchte mit rhythmischen Pumpbewegungen das Herz des Mannes wieder in Gang zu bekommen. Dabei zählte sie laut »Einundzwanzig, zweiundzwanzig...«. Dann pustete sie mit aller Kraft in den Mund des Mannes, um dann wieder zu pumpen.

    »So tun sie doch was!«, brüllte sie außer Atem, »der Mann stirbt uns weg!«.

    »Der ist doch schon tot«, sagte der Mann aus der Menge. Einige hatten ihr Smartphone am Ohr und sprachen hektisch. Andere filmten. In der Ferne waren die Signale des Notarztwagens zu hören.

    P. war wie an jeden Morgen unter der Woche um halb Acht auf dem Weg zur S-Bahn. Sein Leben war nicht schlecht. Er hatte einen sicheren Job und die Arbeit machte ihm manchmal sogar Spaß. Auf dem Weg zur Bahn war er meistens in Gedanken. Überlegte sich, was er den Tag über zu tun hatte. Was seine Kunden oder Kollegen wohl von ihm wollten oder er von ihnen. Oder er wälzte Möglichkeiten hin und her. Einige Projekte hatte er immer. Irgendetwas am Auto reparieren oder am Haus. Irgendetwas war immer. Man konnte sich ja heutzutage sehr gut im Internet informieren. Und selber machen. Er machte sehr viel selber. Eigentlich hatte er immer mehrere Projekte am Laufen. Er nahm das als positiven Stress. Und er hatte immer etwas zu tun und kam nicht auf seltsame Ideen. Schließlich hatte er Familie, zwei tolle Kinder und eine Frau. Und ein Haus und ein Auto. Und einen Fernseher. Naja gut. Hatte er alles mal gehabt. Seine Frau hatte ihn eigentlich so gut wie verlassen. Sie regelten gerade die letzten Details ihrer Trennung. Die Kinder würden bei der Mutter bleiben. Was heißt bleiben. Beide hatten vor, im Ausland zu studieren und waren so gut wie weg. Und was hatte er eigentlich erreicht in seinem Leben? Egal.

    Er war ganz in Gedanken den Weg zur S-Bahn hochgegangen. Dieser kurze Moment in seinem Alltag gehörte ganz ihm. Er nahm immer den längeren, aber grüneren Weg am Bahndamm entlang. Da konnte man sich an einem schönen Morgen vorstellen, man würde einen Spaziergang im Grünen machen. Das klappte selten und meistens nur kurz. Aber heute hatte es geklappt. Einen Spaziergang ins Grüne und dann eine einsame Bank mit Ausblick ins Tal. Das wäre doch ein gutes Projekt. Und sich die Sonne auf das Gesicht scheinen lassen. Vielleicht noch ein Bierchen dazu? Oder ein gutes philosophisches Gespräch mit einem guten Freund? Und ein Bierchen dazu? Eine schöne Vorstellung. ›Das wird ein guter Tag!‹, strengte er sich an optimistisch zu denken. Auch wenn es mit der Bank, dem Bierchen und dem ganzen Rest nicht klappte. ›Das klingt aber auch so ein wenig nach der Sehnsucht des Arbeitnehmers nach der wohlverdienten Rente‹, ermahnte er sich selbst. Oh Mann, wenn das deine Ziele sind, dann gute Nacht! Hast du keine Träume mehr!? Na ja. Immerhin war er ja schon Mitte Fünfzig. ›Oder erst Mitte Fünfzig!‹, ermahnte er sich erneut. Also war der schöne Moment schon wieder vorbei. Auf geht's! Wenn er jetzt um die Kurve ging, würde er die anderen Pendler zur S-Bahn hetzen sehen und in der Menge untertauchen. Und dabei auch schneller gehen. Sich einen Sitzplatz in der Bahn sichern und wie die anderen in sein Smartphone starren, um bei Spiegelonline die neuesten Nachrichten zu lesen. Aber diesen kleinen Moment der Ruhe würde er versuchen sich zumindest noch eine Weile zu bewahren. Leider wurde nichts aus seiner optimistischen Tageseinstellung.

    Es fing langsam an und überfiel ihn dann schlagartig. Er wurde von einem weißen Blitz getroffen, der ihm den Atem nahm. Außer seinem eigenen Atem hörte er nichts mehr. Sein Herz schlug schmerzhaft in seiner Brust. Jeder Herzschlag nahm ihm mehr von seinem Atem. Ein grauenvoller Schmerz strahlte von seiner Schulter über seinen Hals bis zu seinem Ohr. Sein Brustkorb war in einem eiskalten Schraubstock. So ähnlich wie damals, als er im Fitnessstudio eine Stange mit viel zu vielen Gewichten hoch stemmen wollte. Und von dieser Stange den Brustkorb beinahe zerquetscht bekam. Und keine Luft mehr bekam. Er bekam auch jetzt keine Luft mehr.

    ›Jetzt ist Schluss!‹, dachte er panisch. ›War's das schon?‹

    Ihm wurden schlagartig die Beine unter dem Körper weggezogen. Er wankte um die Kurve auf den Menschenstrom zu und fiel haltlos auf den Rasen. Er schlug hart mit dem Jochbein auf den trockenen Boden unter dem kurz geschnittenen Rasen auf. Und krampfte sich zu einer schmerzverzerrten Figur am Boden zusammen. Er spürte warme Flüssigkeit an seinen Oberschenkeln. Die Grashalme waren ganz groß, einer stach in sein Auge.

    Und jetzt fiel es ihm alles wieder ein! Bea und das Buch! Tubes! Joe Jackson! Und King Crimson! Moonchild!

    Mehrere Menschen kamen zu ihm gelaufen. Ihm schwanden die Sinne. Er fühlte sich wie ein alter Fernseher. Wenn die Bildröhre versagte. Und alles auf einen kleinen Punkt in der Mitte des Schirmes zusammenschrumpfte. Ihm wurde kalt. Sehr kalt. Und der kleine weiße Punkt auf dem Bildschirm verschwand ganz.

    Schwarz.

    Kaltstart

    Er lehnte sich an die Theke der Bar »Bei Toni« und hatte gerade seinen zweiten Carajillo ziemlich schnell nach dem ersten getrunken. Mit seinen einmeterneunzig musste er sich ein wenig rund machen, um sich müde auf die Theke stützen zu können. Er sah mit den kräftigen breiten Schultern und seinen braunen Haaren ganz gut aus. Um die braunen Augen waren jedoch dunkle Ringe zu sehen. Offensichtlich total übernächtigt sah P. trotz seiner nur 25 Lenze eher zehn Jahre älter aus.

    ›Kaltstart‹, dachte er und hatte ein bisschen weiche Knie, als ihm das Koffein und der Alkohol so durch die Blutbahn flutete. Er hatte eine ziemlich harte Woche hinter sich. Jeden Tag unterwegs bis in die Puppen. Das Aufstehen, um zur Arbeit zu gehen war hart. Heimkommen und tot auf dem Sofa verenden wollte er auf keinen Fall. Deshalb war er heute hier und hatte diese kleinen Muntermacher bestellt. Espresso mit Cognac.

    Er wollte auch seinen Urlaub feiern. Er hatte jetzt drei Wochen frei! Geplant hatte er noch nichts. Aber bisher hatte sich ihm anstatt einer Urlaubsplanung immer irgendetwas aufgedrängt. Spontan an das Mittelmeer fahren oder etwas in der Art. Zur Not konnte er auch hier in der Bar Urlaub machen. Insgesamt musste er vielleicht auch deshalb noch ziemlich an seiner Feierlaune arbeiten. Eigentlich war er schlecht gelaunt und müde.

    Die Bar war mäßig besucht. Hinter der Theke war Christoph am Arbeiten. Christoph konnte wunderbare Drinks mischen. Mit der Mischerei und dem ganzen Drumherum machte er die Mädels ganz wuschig. Christoph könnte niemals einen Drink normal einschenken. Er musste die ganze Rezeptur aus zerstoßenen Eis mit verschiedenen Zitrusfrüchten und irgendwelchen aromatischen Blättern immer mit großem Hallo durch das Edelstahlsieb in die dekorierten Gläser gießen. Dabei hatte er ziemlich Spaß. Und die Mädels auch. Der Chef der Bar war Toni. In solchen Bars hießen die Chefs eigentlich immer Toni oder Luigi. Manchmal auch Hakan, aber diese Bars waren seltener. Dieser hier hieß Toni und überzeugte durch eine überhebliche Blasiertheit neue Gäste davon, dass sie echt bevorzugt behandelt wurden, wenn er sie überhaupt bemerkte. Naja egal. Auf jeden Fall war er hier und würde nicht nach Hause gehen.

    Die nette Dunkelhaarige mit den braunen Augen war ihm schon beim Hereinkommen aufgefallen. Sie hatte sich sofort von Christoph vereinnahmen lassen und einen exotischen Drink mit Kokosrand und Hütchen vor sich stehen. Allerdings konnte der goldlockige Christoph ihre Aufmerksamkeit nicht lange auf sich ziehen. Sie hatte sich umgedreht und saß mit dem Rücken an die Theke gelehnt auf dem Barhocker. Christoph machte sich mit einer professionellen Fröhlichkeit an die üblichen Arbeiten hinter der Theke. Und drehte die Musik um einiges lauter. Guter Sound eigentlich. Schade nur, dass man sich so nicht ein kleines Bisschen unterhalten konnte. Bei seiner Laune wäre eine Unterhaltung aber sowieso zu viel verlangt. Oder für andere schwer zu ertragen. Als er sich wieder umdrehte und nach der netten Braunäugigen schauen wollte, war sie weg. Es stand nur noch ein halbvolles Glas auf der Theke. Hütchen und Röhrchen lagen daneben. ›Also hat sich dieses Thema ja wieder von alleine erledigt‹, dachte er bitter und wandte sich wieder seinem Getränk zu. Außerdem zündete er sich eine Zigarette an und blies den Rauch an die Decke. Und bestellte sich einen schönen Gingrapefruit, der sofort - und ohne besondere Show - von Christoph vor ihn hingestellt wurde.

    Doch dann ging die Tür auf und die braunhaarige Frau kam wieder herein, ging zur Theke und fragte Christoph irgendwas. Er zuckte entschuldigend mit der Schulter und wies lächelnd zu P. hinüber. Sie sah ihn fragend an und kam dann zu ihm rüber. »Hallo Großer, ich möchte dich etwas fragen!« P. fragte sich, wie lange er seine müde und schlechtgelaunte Verfassung noch durchhalten konnte, als er in die schönen braunen Augen blickte. Er überlegte blitzartig, ob er seinen charmanten Modus einlegen sollte. Aber bevor er eine Strategie erarbeiten konnte, hörte er sich schon ruppig sagen: »Was gibt es denn?«

    ›Mist, so wird das nie was mit dem Casanova!‹ Allerdings konnte er sich anrechnen, dass er wenigstens immer ehrlich geblieben alleine nach Hause ging. Na egal.

    »Geht's dir nicht so gut heute?« Sie schaute immer noch ziemlich interessiert. Er hasste so einen Blick. Wenn er nur mal den Zynismus für fünf Minuten ablegen könnte, würde er diesen Moment genießen können. Eine wunderschöne Frau, die alles was ihm wichtig war an den richtigen Stellen hatte, wollte sich freiwillig und ohne alkoholisiert zu sein mit ihm unterhalten. Nicht das er keine Frauen kennen lernen würde. Aber meistens kamen diese Kontakte im Rahmen einer mindestens ausgelassenen, wenn nicht ausschweifenden Feierlaune zustande. Meistens, wenn der Alkohol und anderes die bei ihm wohl fest verdrahteten misstrauischen Gedanken wegblies. Das Denken insgesamt war oft ziemlich lästig.

    »Ich habe nur ein hartes Jahr hinter mir und bin ein bisschen ausgepowert.« Schon wieder so ein Spruch, den er sich hätte sparen können. Er fing an, sich über sich zu ärgern, was zu seiner miesen Laune passte. Seltsamerweise ließ sich die Frau nicht abschrecken.

    »Mein Name ist Bea. Hi! Haben wir uns nicht neulich schon mal im Vogue gesehen. An der Tanzfläche?«

    Oh, dieser Spruch hätte auch von ihm sein können. War das jetzt echt eine Anmache? Von einer Frau? Im Vogue war er regelmäßig bis 2 oder 3 Uhr nachts und stand vor den Basslautsprechern. Er mochte den Bass. Wenn er die Bassbeats im Magen und in der Lunge spüren konnte. So ließ er sich aufladen. Und manchmal tanzte er sogar. Er fand, seine Art zu tanzen war nicht schlecht. Allerdings tanzte er nur für sich. Frauen beobachteten ihn zwar. Das hatte er immer bemerkt. Es kümmerte ihn aber nicht sonderlich. Was er in diesen Momenten brauchte, war nur der Bass und der Rhythmus. Alles andere war ihm zu viel. So wie jetzt. Er wollt eigentlich nur seine Ruhe haben und ein paar Gläser trinken.

    »Hi! Das kann gut sein. Das Vogue ist fast mein zweites Wohnzimmer.« Er brachte ein kleines Lächeln zustande, drehte sich jetzt doch zu Bea um und sah ihr in die Augen. ›Braun‹, dachte er. »P. Ist mein Name. Kann ich dir irgendwie helfen?«

    ›OK, jetzt wird das doch eine Unterhaltung, streng dich an, sie ist echt nett‹.

    »Du warst doch schon weg, oder?« Sie hatte eine enge schwarze Lederjacke über ihrem Netzshirt an. Enge Hosen und schwarze Pumps. Sie sah gut aus. Eigentlich jedes mal, wenn er sie anschaute, gefiel sie ihm besser.

    »Mein Wagen springt nicht an. Er macht keinen Mucks. Und jetzt suche ich jemanden, der ein Starthilfekabel hat. Kannst du mir Starthilfe geben?«

    Oh Mann. Sein Wagen hatte auch oft Startprobleme. Deshalb hatte er im Kofferraum immer die Kabel liegen. Er hatte aber keine Lust jetzt an irgendeinem Dreckswagen herumzuschrauben. Allerdings blieb ihm nach einem Blick in ihre Augen, die sie perfekt komplett unschuldig nach oben zu ihm aufschlug, keine andere Möglichkeit.

    »Klar kann ich das. Wo steht denn der Wagen?« Er nahm einen großen Schluck von seinem Gingrapefruit. Macht frisch im Mund das Getränk! Seine Laune besserte sich ein wenig. Würde er eben den Held geben. Da ergibt sich doch bestimmt was! Jeder hier, außer Toni, würde sich darum reißen, dieser netten Maus Starthilfe geben zu dürfen. Am Ende wird's doch ein schöner Abend. Zumindest würde er irgendwas tun und nicht nur die Theke anstarren.

    »Gleich hier unten auf dem Parkplatz. Ein alter Peugeot. Der lässt mich dauernd im Stich. Eigentlich mein Lieblingswagen, aber wenn das so weitergeht...Ich lade dich auch gerne zu deinem Drink ein.«

    Er leerte sein Glas in einem Zug. »Das brauchst du nicht. Das mach ich doch gerne. Sollen wir gleich?«

    Seine Laune stieg weiter. Also doch der Held heute. Er winkte Christoph zu: »Bin gleich wieder da!« Christoph machte irgendeine bedeutungsvolle Grimasse und nickte. Gerade kamen einige neue Gäste rein. Der Laden füllte sich so langsam.

    Bea und P. verließen die Bar und gingen die stille Straße in Richtung dem dunklen, mit hohen dichten Bäumen bestandenen Parkplatz. Der Parkplatz war durch zwei hohe und starke Straßenlaternen beleuchtet. Allerdings schafften die Laternen es nur zwei Bereiche im ansonsten recht düsteren Parkplatz richtig auszuleuchten.

    »Hast du eine Taschenlampe?«, fragte er Bea. ›Wie romantisch!‹, dachte er bei sich.

    »Weiß ich nicht«, sagte sie. »Wo steht denn dein Auto?«

    Er lief auf seinen Wagen zu. Ein orangener VW 1600. Guter Wagen eigentlich. Allerdings fanden die meisten das Ding ziemlich hässlich.

    »Oh«, sagte sie, »das ist dein Auto?«

    »Sag jetzt nichts«, lachte er. Inzwischen war seine Laune bestens. »Das ist mein Lieblingswagen und die Farbe finde ich auch spitze.« Sie musste jetzt auch lachen und das Eis war gebrochen.

    Ein Mann näherte sich ihnen aus dem Dunklen heraus. Er kam die Treppe von der höher

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