Mac Life: Herr Dr. Esslinger, können Sie sich noch an die Firma Amiga erinnern?
Hartmut Esslinger: Klar, ich war Mitte der Neunziger mit dem damaligen deutschen Besitzer Manfred Schmitt und seinem Unternehmen Escom in Kontakt und habe mit meiner Firma Frog auch ein paar Designs dafür gemacht.
Zu gern hätte Escom mit dem Amiga ein ähnliches Comeback hingelegt wie Apple später mit dem iMac. Warum gelang einem PC-Vertriebler nicht, was Steve Jobs schaffte?
Wenn diese US-amerikanischen Marken einmal tot sind, dann sind sie eben tot. Die werden von irgendwelchen Agenturen übernommen, die sie aber ebenfalls nur weiterverkaufen. Das hätte damals auch Apple passieren können.
Dabei hätte der Amiga eine echte Chance gehabt. Aber schon Commodore hatte nicht erkannt, dass die Leute zu Hause eben eine bessere Qualität erwarten als im Büro. Die Konsumenten sind letztlich immer schlauer als die Einkäufer der Firmen. So gab es viele gute Marken, Osborne zum Beispiel, Palm oder Atari. Aber wenn keine Innovation entsteht, die eine Resonanz bei den Leuten schafft, verschwinden sie mit der Zeit.
Ein brutaler Job
Warum ging Steve Jobs diese Innovation im Gegensatz zu vielen anderen scheinbar so leicht von der Hand?