EDITORIAL
So langsam neigt sich das Spielejahr dem Ende zu, aber nicht, ohne nochmal ein regelrechtes Feuerwerk an grandiosen Blockbustern abzufeuern. 2023 ist insgesamt ein absolutes Fest für FansBros. Wonder, mit dem Nintendo einen gekonnten Spagat aus gewohnt gutem Hüpfspaß und frischen Impulsen hinbekommt. Das Ergebnis ist nichts weniger als das beste 2D-Mario seit der SNES-Ära. Auf andere Weise triumphiert auch Marvel's Spider-Man 2. Spideys neues Abenteuer bietet zwar „nur“ mehr vom gewohnt starken Spielerlebnis, das Insomniac Games schon in den letzten zwei Spinnen-Adventures bot. Doch das sorgt zum dritten Mal für sehr hohe Spielqualität, die einfach eine Freude für Fans von Open-World-Action-Adventures ist. Und dann wäre da noch der dritte im Bunde. Ein düsterer, eigensinniger, teils wirrer, aber unfassbar atmosphärischer Vertreter der Videospielzunft. Alan Wake 2 überflügelt nicht nur seinen Vorgänger mit Leichtigkeit, es ist zudem einer der stärksten Anwärter auf das grafisch beste Spiel des Jahres. Eigentlich hätte auch noch ein viertes Spiel das Potenzial gehabt, neben diesen dreien genannt zu werden. Doch leider stellte sich im Test von Cities: Skylines 2 heraus, dass dieses Potenzial durch Performance-Probleme, fehlende Detailliebe sowie ein paar eigentümliche Designentscheidungen nicht ausgeschöpft wurde. Man hat einfach an allen Ecken und Enden das Gefühl, Cities 2 hätte nochmal etwa ein halbes Jahr mehr an Entwicklungszeit gebraucht. Hoffentlich erleiden Frostpunk 2 und The Alters nicht das gleiche Schicksal – denn die machten in der Vorschau bereits einen sehr vielversprechenden Eindruck auf uns.