LIEBEN ZUM UNENDLICHEN
ario Martín Gijón und José F. A. Oliver suchen nach der Kraft, die uns über die letzte Schwelle trägt: Leben und Lieben klingen“ einen Sinn. Überdies geht das Ich ins Du über. Aus zweien wird eins. Aus Verschmelzung geht Neues hervor, im besten Sinne eine sowohl zu sparende als auch zu wahrende „kraft /(für) das dunkeltor“. Gemeint dürfte die letzte Station der Existenz sein: der Tod. Ihn zu überwinden, vermag, so einfach wie pathetisch sich das nun anhört, allein die Macht der Liebe. Es ist gewiss kein Zufall, dass die Texte des 1979 in Villanueva de la Serena geborenen Autors von dessen renommierten Lyrikkollegen José F. A. Oliver übersetzt wurden. Nicht nur besitzt auch letzterer familiäre Wurzeln in Spanien. Auch dessen Schreiben birgt eine Nähe zu Gijón. Mit Doppelpunkten, Wortauftrennungen, Seitenstrichen und Klammern loten beide Poeten stets die Vieldeutigkeit von Begriffskompositionen aus und eröffnen dadurch mehr und mehr Räume jenseits des bloß Geschriebenen. Die Liebe zielt gen Unendlichkeit, genauso wie eine nie zur Ruhe kommende Dichtung.