Viele Benutzer von OpenSuse Leap haben sich für diese Spielart der Nürnberger Distribution entschieden, weil ihnen der jährliche Release-Zyklus zusagt.
Ein Distributions-Upgrade pro Jahr mit einem halbjährlichen Fenster bis zum Versiegen der Fehlerkorrekturen stresst sie weniger als halbjährliche Updates bei Ubuntu mit lediglich dreimonatiger Übergangsfrist. Zwei Jahre (Ubuntu LTS) oder „solang wie es eben dauert“ (Debian) möchten viele dann doch nicht auf eine Auffrischung warten.
Das letzte Release 15.3 enttäuschte allerdings viele Anwender bezüglich der Updates der enthaltenen Software: Es tat sich kaum etwas (siehe Tabelle Versionsvergleich). Der Kernel, und damit die Hardwareunterstützung, blieb bei der aus der Enterprise-Variante SLES geerbten Version 5.3.18 von 2019, wenngleich Backports von Treibern aus neueren Kernel-Versionen die fehlende Unterstützung für neuere Hardware abmilderten.
KDE blieb auch nach dem Update in Version 5.18.5, veröffentlicht im Mai 2020, Gnome in Version 3.34.2 von November 2019. Dass diese Versionen älter ausfielen als im fünf Monate früher erschienenen Debian 11 sorgte für einigen Spott bei den Usern.
Für den Update-Stau war vor allem eine Neuausrichtung des Leap-Zweigs verantwortlich: Ab Version 15.3 übernimmt Leap die Pakete für das Grundsystem nicht mehr als Paketquellen, sondern in installationsfertiger Binärform Diese Umstellung des Entstehungsprozesses hat offenbar die üblichen Versionsaktualisierungen blockiert.