Ausflug ins Traumstudio
In Anbetracht des täglichen Abgleitens der realen Welt in etwas kaum mehr Wiedererkennbares gibt es keinen besseren Zeitpunkt für ein kleines Stück elektronischen Eskapismus, indem man nach Cornwall düst, wo der ehemalige Cabaret-Voltaire-Star Steven „Mal“ Mallinder und Ben „Benge“ Edwards (von John Foxx und The Maths und ehemals Besitzer der Memetune Studios im Londoner East End) freudig darauf warten, über ihr großartiges neues Album „A Situation“ zu sprechen, während sie sich zurücklehnen inmitten von Benges beeindruckender Sammlung von Vintage-Modular-Kram sowie anderen begehrten Synthesizern und Outboard-Equipment.
Da das dritte Mitglied von Wrangler, Phill Winter (von der exzellenten Folktronica-Band Tuung) leider abwesend ist, setzen wir uns mit Mal und Benge zusammen, um über Modulartechnik, Vocal-Bearbeitung und die fast schon sich selbst erfüllende apokalyptische Botschaft ihres dritten Albums zu sprechen. Was Kollaborationen angeht, so sind Wrangler ein Musterbeispiel dafür, wie man es besonders gut machen kann. Trotzdem haben wir es geschafft, nicht Ausdrücke wie „elektronische Schatzkammer“ in Bezug auf das Synthesizer-übersäte Studio zu verwenden – obwohl wir das während des Interviews natürlich ständig gedacht haben. „A Situation“ ist wirklich ein beeindruckendes Album. Warum also nicht mehr über seine Entstehung erfahren…
Ben „Benge“ Edwards
Beat / Weshalb hast du beschlossen, dein Meme-Tune Studio von London nach Cornwall zu verlagern?
Benge / Ich wollte eigentlich nur selbst aus London wegziehen. Mein Mietvertrag für das Londoner Studio lief allerdings auch aus und ich konnte ihn aus verschiedenen Gründen nicht verlängern. Also beschloss ich, dass ich lieber ganz raus wollte und eine wirkliche Veränderung brauchte, als wieder nach einem Ort in London zu suchen. Ich habe etwa anderthalb Jahre damit verbracht, den neuen Studioraum für das Equipment zu bauen, weil es vorher ein normales Haus war. Während dieser Zeit hatte ich noch das Studio in London und pendelte viel, bevor ich mit dem Einzug beginnen konnte.
Beat / War der neue Raum eine Gelegenheit, noch mehr erlesene Geräte hinzuzufügen?
/ Das mache ich normalerweise sowieso. Ich habe immer ein Auge auf die Dinge, die ich brauche und ergänze das Equipment ständig. Es gibt hier ungefähr die gleiche Grundfläche wie in meinem Londoner Studio, es ist sogar etwas größer. Es ist ein anderes Gefühl, da es von viel Grün
Sie lesen eine Vorschau, starten Sie ein Abonnement, um mehr zu lesen.
Starten Sie Ihre kostenlosen 30 Tage