Fertig machen zum Abflug
Ich kann mich noch gut an meinen ersten Drohnentest erinnern. Mit der im Jahr 2015 vorgestellten DJI Phantom 3 begann für uns als DigitalPHOTO-Redaktion die Reise der Tests von Foto-und Videodrohnen. Die eingebaute Kamera des Quadrocopters protzte mit 1/2,3-Zoll-Sensor, einer maximalen Flugzeit von 25 Minuten sowie Video in 2,7K-Auflösung – für damalige Verhältnisse wirklich beeindruckende Werte.
Heute, mehr als sechs Jahre später, hat sich die Lage auf dem Drohnenmarkt komplett gewandelt. Es sind mehrere Hersteller neu dazugekommen und die Messlatte an Flugeigenschaften und Kameratechnik wird stetig nach oben korrigiert. So erleben wir seit nun vielen Jahren einen Trend der Fotodrohnen in einem dynamischen Markt (siehe Grafik rechts oben). Bilder, die früher nur Drohnenprofis mit klobigen Kameras vorbehalten waren, sind mittlerweile mit leichten und kompakten Hobbygeräten möglich, und zwar ohne Flugerfahrung, vollautomatisch inklusive Hinderniserkennung sowie dessen Umgehung.
Schärfere Richtlinien
Der Trend der unbemannten Flugobjekte brachte aber auch die Notwendigkeit neuer Regeln mit sich. Erinnern wir uns einmal an das Flughafen-Chaos in der Vorweihnachtszeit 2018 am Flughafen London Gatwick, dem zweitgrößten Airport Großbritanniens: Unbekannte ließen auf dem Flughafengelände unerlaubt Drohnen aufsteigen. Das Resultat: Rund 1.000 Flüge, die etwa 140.000 Passagiere betrafen, fielen aus. Daraufhin haben sowohl der Flughafen Gatwick als auch London Heathrow in Drohnenabwehrsysteme investiert. Es war klar: Neue Regeln und sogenannte No-Fly-Zones wurden nötig. Und so hat sich Anfang 2021 ein EU-weiter Standard in puncto Regeln für Drohnenflüge etabliert. Das Ziel: mehr Sicherheit für die Pilotinnen und Piloten, aber auch für alle Mitmenschen. Für einen Kurzüberblick auf die wichtigsten in Deutschland geltenden Regeln finden Sie auf der nächsten Doppelseite einen Drohnenknigge mit neun To-dos, die Sie bei der Nutzung beachten sollten. Außerdem haben wir Ihnen auf Seite 53 die Hintergründe und Einzelheiten der vor gut einem Jahr eingeführten Richtlinien zusammengefasst.
Kameradrohnen sind spielend leicht zu steuern. Das macht Richtlinien für alle Interessierten nötig.
Tim Herpers, stv. Chefredakteur
Nutzen Sie das nebenstehende Quiz, um Ihre Kenntnisse rund um den Drohnenflug auf den Prüfstand zu stellen. Beantworten Sie mehr als acht Fragen richtig, gehören Sie zu sehr gut informierten Pilot*innen. Beantworten Sie weniger Fragen richtig und befinden sich auf dem Weg, einen Kompetenznachweis abzulegen, empfehlen wir Ihnen, Ihr Wissen zuvor anzureichern. Dafür gibt es Kurse und Online-Foren, in denen Sie alles Nötige erfahren. Für das Quiz haben wir mit den beiden Drohnen-Bloggern und Betreibern der Sabrina Herrmann und Francis Markert kooperiert.
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