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Freie Instant-Messenger-Clients unter Linux

Instant Messenger (IM) haben im Zuge der Corona-Krise massiv an Bedeutung gewonnen. Da mit ihrer Hilfe Anwender nahezu in Echtzeit kommunizieren können, eignen sie sich bestens für die Nutzung im Homeoffice, aber auch für den schulischen und universitären Einsatz, wenn keine Präsenzveranstaltungen möglich sind. Dabei beschränken sie sich nicht mehr wie in den Anfangszeiten ausschließlich auf Textnachrichten, sondern bieten inzwischen dank vieler Zusatzfunktionen deutlich universellere Kommunikationsmöglichkeiten. Wir haben uns vier Instant-Messenger-Clients unter Linux angesehen.

Konzepte

Gängige Instant-Messenger-Systeme basieren auf Servern, die die technische In frastruktur bereitstellen, und auf den Computern der Endanwender installierten Clients. Die Clients können sich nur dann mit einem Server verbinden, wenn sie das jeweilige Protokoll unterstützen.

Proprietäre Lösungen wie Whatsapp, Skype und ICQ verwenden proprietäre Protokolle. Die gängigen freien IM-Clients unterstützen daneben offene Kommunikationsprotokolle wie WebRTC, XMPP, Tox, IRC oder Matrix. Somit sind Anwender nicht an einen einzigen Diensteanbieter gebunden, sondern können sich mit jedem Server verbinden, der ein vom Client unterstütztes Protokoll nutzt.

Darüber hinaus etablieren sich seit einiger Zeit sogenannte Peer-to-Peer-IM, deren Schwerpunkt auf der Gewährleistung einer abgesicherten Kommunikation liegt. Sie nutzen zur Kommunikation keine zentralisierten Server, sondern bauen Verbindungen mithilfe von Distributed Hash Tables (DHT) auf. Teilweise wickeln diese dezentralisierten Anwendungen die Kommunikation auch über das Tor-Netz ab, sodass sie zusammen mit anonymisierten Nutzerprofilen und implementierter Ende-zu-Ende-Verschlüsselung einen sehr hohen Sicherheitsstandard erreichen.

Funktionen

Während der erste IM-Dienst ICQ in seiner ursprünglichen Form in den Jahren ab 1996 lediglich eine textbasierte Kommunikation unterstützte, integrieren inzwischen sowohl praktisch alle Dienste-anbieter als auch die freien Peer-to-PeerApplikationen erheblich mehr Funktionen. Dazu gehören etwa Videotelefonie, der Austausch von Dokumenten und Sprachnachrichten, aber auch der Transfer von Videos, Bildern und Audiodateien. Einige Anwendungen beherrschen sogar Videokonferenzen und lassen daher die Grenzen zwischen reinen Mes saging-Systemen und universell einsetzbaren Programmen zur Kommunikation verschwimmen. Seltener werden auch E-Mail-Funktionen und die Fernsteuerung von Bildschirmen unterstützt.

In den letzten Jahren haben zahlreiche Anbieter zusätzlich eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Inhalte in ihre Software integriert, um die Sicherheitsanforderungen der Anwender zu

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