DAS BUCH
er Textband „Raum“ ist die zweite Manifestation des digitale Residenzprogramms, welches das Literarische Colloquium Berlin (LCB) 2020 als Reaktion auf die weltweiten Einschränkungen durch die Pandemie ins Leben gerufen hat, um die Möglichkeiten des künstlerischen Schaffens und der Teilhabe über alle denkbaren wählte vier internationale Stimmen aus, die den Begriff des Raums im weitesten Sinne erkunden. In ihrem Vorwort schreibt die Schriftstellerin und Aktivistin „Raum zu schaffen, Raum zu machen-teilen-beanspruchen, bedeutet in gewissem Sinne, andere Visionen unserer Welt zu ermöglichen, Zwischenräume zu erzeugen – Räume, die den Weg hin zu etwas anderem öffnen können“. Die ausgewählten Autor:innen finden entsprechend sehr unterschiedliche und faszinierende Wege, diese Zwischenräume auszuloten. Billy-Ray Bellcourt gehört der indigenen Bevölkerungsgruppe Driftpile Cree Nation an und ergründet in poetischen Gedankenspielen Trauer, koloniale Gewalt, Liebe und Queerness. Im Angesicht des Kriegs in Äthiopien, der sich Addis Abeba näherte, schreibt Besufekad im November 2021 unter einem Pseudonym und bemüht sich, die Ereignisse einzuordnen. Intan Paramaditha schreibt in „Mamas Zimmer“ über familiäre Verbundenheit sowie deren Abgründe und Adania Shibli durchschreitet in ihrem Text „Ein angebautes Zimmer“ das Beziehungsgeflecht einer palästinensischen Hausgemeinschaft.