Linux Magazin germany

Feinjustage

Problemquellen beim Upgrade auf Debian 11

Fragt man passionierte Debian-Admins, was sie an der Distribution ihrer Wahl besonders schätzen, erhält man immer dieselben Antworten: Ein einmal als stabil freigebebenes Debian-Release verändert sich praktisch nicht mehr. Fehlerkorrekturen und Sicherheitsaktualisierungen werden durch die passenden Instanzen des Debian-Projekts handverlesen und finden erst dann ihren Weg auf die Systeme der Anwender. Überraschungseffekte gibt es im Betrieb also im Grunde gar nicht. Das gilt umso mehr, seit Debian das Backports-Verzeichnis zum offiziellen Projekt ernannt hat, das den Anwendern zumindest neue Kernel für die – gerade später im Release-Zyklus oft angestaubte – Software der Distribution liefert.

Folglich ist die Veröffentlichung einer jeden neuen Version von Debian GNU/ Linux 1 in der Debian-Welt alles andere als eine Lappalie. Vielmehr fiebern die Entwickler und das gesamte Projekt über Monate auf diesen Zeitpunkt hin, und dasselbe gilt für die Verwalter von Debian- Systemen. Letztere richten an das Projekt allerdings auch eine sehr eindeutige, explizit formulierte Erwartung, die sich mit „Keine Überraschungen!“ kurz und treffend zusammenfassen lässt.

Historisch gewachsen

Freilich ist diese Erwartungshaltung nicht vom Himmel gefallen. Viel mehr haben die Debian-Entwickler sich in den vergangenen fast drei Jahrzehnten den Ruf erarbeitet, Upgrades von einer Hauptversion auf eine andere besonders zuverlässig abzuwickeln.

Zu einer Zeit, als es die heute üblichen LTS-Releases noch gar nicht gab und die Distributoren auch nicht zwischen Servern und Desktops unterschieden, war es Debian, das Major-Upgrades mit äußerster Zuverlässigkeit abzuwickeln vermochte. Fand man sich bei der Konkurrenz wegen schiefgelaufener Updates oft in der berüchtigten Abhängigkeitshölle wieder, war man bei Debian bereits in der Version 2.2 „Potato“ in der Lage, ohne größere Umschweife auf Version 3.0 „Woody“ zu aktualisieren. Dafür genügte es, in der Konfiguration des Paketverwalters Apt-get potato durch woody zu ersetzen und

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