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Activision Blizzard steht im Kreuzfeuer. Am 21. Juli 2021 reichte das California Department of Fair Employment and Housing (DFEH) nach einer zwei Jahre andauernden Untersuchung Klage gegen das Unternehmen ein. Der Vorwurf unter anderem: Frauenfeindlichkeit, Diskriminierung, sexuelle Nötigung, Missbrauch. Es geht sogar so weit, dass ein Selbstmord mit der Frat-Boy-Kultur bei Activision und Blizzard in Zusammenhang gebracht wird. Rund 20 Prozent der Mitarbeiter von Activision Blizzard, einem Konzern mit rund 10.000 Angestellten im Jahr 2020, sind weiblich. Viele davon wurden Ziel einer als Selbstverständlichkeit angesehenen Unternehmenskultur, in der Frauen aufgrund ihres Geschlechts benachteiligt wurden; sei es bei Aufstiegschancen, bei der Frage des Gehalts oder einfach beim gegenseitigen Respekt im Arbeitsalltag. Diese Neuigkeiten haben die Branche enorm durcheinandergewirbelt. Activision Blizzard ist nicht das erste Unternehmen, das sich mit solchen Vorwürfen auseinandersetzen muss und es wird wahrscheinlich nicht das letzte bleiben. Diese Vorgänge in der Gaming-Branche sind nur das Symptom eines Phänomens unserer Gesellschaft, das erst in den vergangenen Jahren nicht mehr als Standard oder Normal angesehen wird; dass Frauen Männern grundsätzlich unterlegen wären.
Gesellschaft auf dem Prüfstand
Das ist tief im Unterbewusstsein des Menschen verankert und lässt sich nicht von heute auf morgen ändern. Es wird 50 oder mehr Jahre in Anspruch nehmen, bis allein in der westlichen Welt eine Art von Gleichberechtigung etabliert wird; nicht nur zwischen den Geschlechtern, sondern auch zwischen Menschen unterschiedlicher Ethnien, unterschiedlicher Gesinnungen und mehr. Und dabei kommt es immer drauf an, wie sich jeder einzelne verhält. Hoffentlich respektvoll, egal wem gegenüber.
In diesem Bericht fasse ich zusammen, was insbesondere Mitarbeitern von Blizzard vorgeworfen wird. Ich kann an dieser Stelle nur abbilden, was sich seit Bekanntgabe der Vorwürfe bis zu den ersten Augusttagen getan hat. Keines der beschriebenen Dinge ist angenehm. Die Wahrheit über Menschen, die wir womöglich als hoch respektabel angesehen haben, mir geht es nicht anders, schmerzt. Aber das muss sie, damit ihr die Situation für euch einordnen könnt. Denn ihr müsst selbst entscheiden, wie ihr mit den bekannt gewordenen Vorwürfen umgehen und ob ihr Konsequenzen ziehen wollt.
