Xerxes der Grosse: Macht und Mythos: Kriege, Politik und das Erbe des Achämenidenreiches
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Über dieses E-Book
In Xerxes der Große: Macht und Mythos enthüllt Francis von Lefort die vielschichtige Persönlichkeit und die komplexen Herausforderungen, denen Xerxes gegenüberstand. Von seinen frühen Jahren am prächtigen Königshof in Persepolis, seiner militärischen Ausbildung und seinen ersten Schlachten bis hin zu den dramatischen Ereignissen der Schlacht bei den Thermopylen und der legendären Invasion Griechenlands – dieses Buch bietet einen umfassenden Blick auf das Leben eines Mannes, dessen Ehrgeiz und Entschlossenheit die Geschichte prägten.
Erfahren Sie, wie Xerxes das riesige und diverse Perserreich durch kluge Verwaltungsreformen und geschickte Diplomatie zusammenhielt, während er zugleich mit inneren Aufständen und äußeren Bedrohungen kämpfte. Von den prachtvollen Bauwerken, die seine Macht symbolisierten, bis zu den diplomatischen Manövern, die seine Herrschaft sicherten – Lefort zeichnet ein lebendiges Bild eines Herrschers, dessen Vermächtnis bis heute nachhallt.
Xerxes der Große: Macht und Mythos ist ein fesselnder Bericht über einen der bedeutendsten Herrscher der Antike, der nicht nur als Krieger, sondern auch als weitsichtiger Staatsmann und geschickter Diplomat in die Annalen der Geschichte einging. Begleiten Sie Xerxes auf seinem Weg durch eine Welt der Macht, des Ruhms und der Mythen und entdecken Sie das Erbe, das er hinterließ.
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Buchvorschau
Xerxes der Grosse - Francis von Lefort
Francis von Lefort
Xerxes der Grosse:
Macht und Mythos
Kriege, Politik und das Erbe des
Achämenidenreiches
Einführung: Die Legende von Xerxes dem Großen
Frühe Jahre und Thronbesteigung
Xerxes der Große, der vierte König des achämenidischen Perserreiches, ist eine der faszinierendsten Persönlichkeiten der antiken Geschichte. Seine Herrschaft, die von 486 v. Chr. bis zu seinem Tod im Jahr 465 v. Chr. andauerte, war geprägt von großen militärischen Unternehmungen, bedeutenden Bauprojekten und einer beeindruckenden Verwaltung des riesigen Imperiums. Um den Aufstieg Xerxes' zu verstehen, muss man sich seine frühen Jahre und die Umstände seiner Thronbesteigung genauer ansehen.
Geboren um 518 v. Chr. als ältester Sohn des Königs Dareios I. und der Atossa, einer Tochter des legendären Kyros des Großen, erlebte Xerxes schon in jungen Jahren die Komplexität der persischen Politik und Machtstrukturen. Atossa war eine bedeutende Figur im Perserreich und könnte, so spekulieren manche Historiker, einen erheblichen Einfluss auf die frühe Erziehung und politische Sozialisation ihres Sohnes gehabt haben.
Es ist dokumentiert, dass Xerxes bereits in jungen Jahren in die administrativen und militärischen Angelegenheiten des Reiches eingebunden wurde. Als Dareios I. seine letzte große Expedition gegen die Skythen im Westen des Reiches plante, wurde Xerxes, noch ein junger Mann, eine maßgebliche Rolle zugeschrieben. Eine der bedeutendsten Quellen dieser Zeit, Herodot, beschreibt ihn als intelligenten und entschlossenen Jungen, der von seiner königlichen Abstammung und seinem zukünftigen Erbe stark geprägt war.
Die Thronbesteigung Xerxes' verlief allerdings nicht ohne Kontroversen. Dareios I. hatte verschiedene Söhne durch verschiedene Ehefrauen, doch als er 486 v. Chr. starb, fiel die Wahl auf Xerxes. Dies war nicht nur wegen seiner Position als ältester Sohn Atossas, einer Tochter von Kyros dem Großen, sondern auch wegen seines politischen und militärischen Talents. Dareios hatte die Nachfolgefrage zu Lebzeiten geregelt und Xerxes als seinen Nachfolger bestimmt. Es gab dennoch rivalisierende Ansprüche, insbesondere von seinen Halbbrüdern, doch der grundlegend straff organisierte Verwaltungsapparat und die Loyalität der Satrapen (Provinzgouverneure) erleichterten ihm den Zugang zum Thron.
Unmittelbar nach seiner Thronbesteigung sah sich Xerxes mit einer Reihe von Herausforderungen konfrontiert. Der Aufstand in Ägypten, welcher bereits gegen Ende der Herrschaft seines Vaters begonnen hatte, erforderte sofortige und entschlossene Maßnahmen. Xerxes sandte eine bedeutende Streitmacht unter der Führung von General Achaemenes, seinem Bruder, nach Ägypten, um den Aufstand niederzuschlagen. Diese erfolgreiche militärische Intervention sicherte nicht nur die Stabilität dieser wichtigen Region des Imperiums, sondern festigte auch Xerxes' Stellung als souveräner Herrscher.
Die frühen Jahre von Xerxes auf dem Thron waren zudem durch bedeutende Bauvorhaben an verschiedenen Orten des Reiches gekennzeichnet. Darunter zählte die Fortsetzung der Projekte seines Vaters in Persepolis, das als zentraler Ort der königlichen Macht und kulturellen Identität diente. Eine der eindrucksvollsten architektonischen Leistungen dieser Zeit war die Fertigstellung der Apadana-Halle, ein imposanter Zeremonialpalast, der die Macht und den Reichtum des Persischen Reiches eindrucksvoll demonstrierte.
Zusätzlich widmete sich Xerxes erheblichen Projekten zur Verbesserung der Infrastruktur, wie etwa den Ausbau von Straßen und Brücken, die das riesige Reich weiter integrierten und den Handel erleichterten. Diese Initiativen legten den Grundstein für die effiziente Verwaltung und Kommunikation innerhalb des Reiches, die während seiner gesamten Herrschaftszeit von zentraler Bedeutung blieb.
Die frühe Regentschaft von Xerxes verdeutlicht, wie geschickt er die Herausforderungen des Übergangs meisterte und gleichzeitig die Vision seines Vaters weiterführte. Seine Maßnahmen und Initiativen spiegelten das Bedürfnis wider, einerseits die Herrschaft zu sichern und andererseits den Wohlstand und die Stabilität des Reiches zu fördern. Dies bildete die Grundlage für seine späteren militärischen Unternehmungen und diplomatischen Bestrebungen, die die Folgekapitel dieses Buches detailliert beleuchten werden.
Militärische Errungenschaften und die Schlacht bei den Thermopylen
Die militärischen Errungenschaften des Xerxes I. sind untrennbar mit seinem Auftrag verbunden, die Macht und Größe des Achämenidenreichs weltweit auszuweiten und zu festigen. Eine der bedeutendsten und zugleich dramatischsten Episoden in diesem Bestreben war die Schlacht bei den Thermopylen im Jahr 480 v. Chr. Diese Konfrontation, reich an heroischen wie auch tragischen Momenten, wurde zum Symbol für Mut und Widerstand, und zugleich zum Höhepunkt von Xerxes' militärischer Karriere.
Xerxes, Sohn des Dareios I., erbte den Thron eines Reichs, das von Natur aus expansiv und militaristisch geprägt war. Unter Dareios I. hatte das Perserreich immense Gebiete erobert und sich zu einer der mächtigsten Militärmächte jener Zeit entwickelt. Als Dareios' Nachfolger trat Xerxes in diese Fußstapfen und setzte sich mit gleicher Entschlossenheit das Ziel der Expansion. Seine Pläne richteten sich zunächst gegen Athen und die griechischen Stadtstaaten, die sich zuvor gegen die persische Übermacht aufgelehnt hatten.
Die Schlacht bei den Thermopylen bildete den Auftakt von Xerxes' einjähriger Griechenland-Feldzug. Diese militärische Operation war akribisch geplant und auf eine gewaltige Logistik gestützt. Schätzungen zufolge bestand Xerxes' Armee aus über 200.000 Soldaten, eine immense Streitmacht, die geordnet und diszipliniert voranschritt. Herodot, ein Zeitzeuge und griechischer Historiker, beschreibt das imposante Heer Xerxes' in seinen Historiën: Und sie kamen alle, von ganz Asien, unter das Banner des Großen Königs, wie ein Schwarm Heuschrecken, der die Erde verdunkelt.
Thermopylen, eine strategisch bedeutsame Engstelle zwischen dem Kallidromos-Gebirge und dem Malischen Golf, war der Schauplatz der Auseinandersetzung. Die Spartiaten unter der Führung von König Leonidas, unterstützt von anderen griechischen Einheiten, hatten sich entschlossen, diesen schmalen Durchgang zu verteidigen und Xerxes' Vormarsch zu verzögern. Ihre Verteidigungsstrategie basierte auf dem Gelände – die Enge des Passes sollte die zahlenmäßige Überlegenheit der Perser neutralisieren.
Die Bedeutung der Schlacht bei den Thermopylen für Xerxes’ Kampagne kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Zwar endete die Schlacht letztlich in einem taktischen Sieg für Xerxes, da die Griechen überrannt wurden, doch der moralische und symbolische Effekt des Widerstands der Spartaner war enorm. Xerxes' Siegeszug wurde teuer erkauft, nicht nur in militärischer, sondern auch in symbolischer Hinsicht. Der tapfere Widerstand der Griechen weckte den Kampfgeist der übrigen Stadtstaaten und legte den Grundstein für spätere Ereignisse des griechisch-persischen Krieges. Noch heute wird Leonidas\` Antwort an Xerxes auf dessen Aufforderung zur Kapitulation, Molosse!
(Komm und hol sie dir!), als Ausdruck unerschütterlichen Widerstandes und Mutes zitiert.
Der Verlust der Thermopylen-Engstelle stellte jedoch nur einen kurzfristigen Rückschlag für die Griechen dar. Xerxes setzte seinen Marsch fort und drang in das griechische Kernland vor. Athener und andere griechische Stadtstaaten entschlossen sich zu einem taktischen Rückzug und überließen den Persern das niedergebrannte Athen. Sie gaben jedoch nicht auf und bereiteten sich auf eine strategische Reorganisation und Weiterführung des Widerstandes vor.
In diesem Kontext wird auch verständlich, warum die militärischen Errungenschaften von Xerxes oft ambivalent betrachtet werden. Von einem rein militärischen Standpunkt aus gesehen, errang Xerxes unbestreitbare Siege und bewies sein organisatorisches Geschick sowie die gewaltige Macht der persischen Armee. Aber gleichzeitig erlebte er am Beispiel der Thermopylen und den nachfolgenden Schlachten eine andere Art der „Niederlage" – eine symbolische Niederlage, die die Griechen als Ansporn und Mobilisierungsgrund für ihren ultimativen Widerstand nutzten.
Die Schlacht bei den Thermopylen blieb im Gedächtnis vieler Generationen als das epische Ringen zwischen Großmacht und Freiheit, und Xerxes fand sich hierbei in der Rolle des ehrfurchtgebietenden, jedoch nicht unfehlbaren Eroberers wieder. Diese Episode verdeutlicht die Komplexität von militärischen Erbfurcht und Heldenmut und wie aus glorreichen Siegen auch Keimzellen des Widerstandes erwachsen können. So tragen Xerxes' militärische Errungenschaften, obwohl zunächst triumphal, in sich auch den Anfang seines Versagens, was die langfristige Stabilität des persischen Reiches betrifft.
Diplomatische Beziehungen und politisches Geschick
Die Regierungszeit von Xerxes dem Großen (486-465 v. Chr.) war nicht nur durch militärische Unternehmungen und strategische Manöver gekennzeichnet, sondern auch durch beeindruckende diplomatische Beziehungen und ein bemerkenswertes politisches Geschick. Als Herrscher eines der größten Imperien der Antike musste Xerxes ständig diplomatische Verhandlungen führen, Allianzen schmieden und seine Macht konsolidieren, um die Stabilität und Prosperität des Persischen Reiches sicherzustellen.
Ein herausragendes Beispiel für Xerxes' diplomatisches Geschick war seine Beziehung zu den Vasallenstaaten und den unterworfenen Völkern des Reiches. Schon sein Vater, Dareios I., hatte ein Verwaltungssystem etabliert, das den lokalen Herrschern eine gewisse Autonomie gewährte, solange sie Tribut entrichteten und loyal blieben. Xerxes baute dieses System weiter aus und nutzte es, um seine Herrschaft zu festigen. Wie der Historiker A. T. Olmstead in History of the Persian Empire
schreibt: Xerxes verstand es meisterhaft, die Balance zwischen Kontrolle und Autonomie zu wahren, was ihm die Loyalität vieler Provinzen sicherte
(Olmstead, 1948).
Besonders hervorzuheben sind Xerxes' Beziehungen zu den ionischen Griechen. Nach dem Ionischen Aufstand (499-493 v. Chr.) war das Vertrauen der griechischen Städte in Kleinasien gegenüber der persischen Oberhoheit schwer beschädigt. Xerxes nahm sich dieser Herausforderung an und versuchte durch diplomatische Maßnahmen, das Vertrauen wiederherzustellen. Er setzte fähige Satrapen ein und gewährte den ionischen Städten beträchtliche Freiheiten in der Selbstverwaltung, was deren wirtschaftliche Prosperität förderte. Die Bedeutung dieser Politik wird durch die Schriften des antiken Historikers Herodot bestätigt, der berichtet, dass Xerxes hartnäckig versuchte, die Ionier zu befrieden und ihre Städte wieder aufzubauen
(Herodot, Historien 7.8).
Ein weiteres eindrucksvolles Beispiel für Xerxes' politische Weitsicht war seine Strategie gegenüber Ägypten. Nach dem Tod von Dareios I. brach in Ägypten ein Aufstand aus. Im Jahr 486 v. Chr. zog Xerxes persönlich nach Ägypten, um den Aufstand niederzuschlagen. Doch anstatt mit eiserner Hand zu regieren, setzte er auf eine Mischung aus Härte und Großzügigkeit. Er gewährte den lokalen Tempeln und Priestern Unterstützung und Wiederaufbauhilfe, was ihm schließlich die Loyalität der ägyptischen Eliten einbrachte. Xenophon hebt in seinem Werk Cyropaedia
hervor, dass Xerxes' Politik der Zusammenarbeit und religiösen Toleranz wesentlich zur Stabilität in der Region beitrug (Xenophon,
