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Prokrast: Du kannst nicht zurück
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eBook204 Seiten

Prokrast: Du kannst nicht zurück

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Über dieses E-Book

Endlich ist nach Retrograd der zweite Teil der Erlebnisse von P. erschienen!
Der Name des Buches ist Programm.
Prokrastinieren!
Sogar der Autor hat das Schreiben angeblich wegen anderer Projekte zwei Jahre vor sich her geschoben. Dabei brannten die Themen Paul Datura auf der Seele.
Gibt es Sex auf dem Jakobsweg?
Wie lange ist Koks haltbar?
Kann man den Killern der Mafia überhaupt entkommen?
An diese Fragen wagt P. in seinem neuen Abenteuer gar nicht zu denken und entscheidet nie irgendetwas. Doch die Umstände zwingen P. zum Handeln. Ohne es zu wissen, führt er die gefährlichsten Killer der Mafia mit seiner Unentschlossenheit an der Nase herum.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum28. Juni 2020
ISBN9783752905861
Prokrast: Du kannst nicht zurück
Autor

Paul Datura

Paul Datura ist in den 60er Jahren geboren und in den 70er und 80er Jahren von vielen schönen, aber auch hässlichen, auf jeden Fall beeindruckenden Erlebnissen geprägt worden. Diese Erfahrungen möchte er gerne mit seinen Lesern teilen. Deshalb beschreibt er auch die Abenteuer von P., der ein Zeitgenosse des Autors ist.

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    Buchvorschau

    Prokrast - Paul Datura

    Inhaltsverzeichnis

    Vorwort

    Vertagt

    Rauch

    Alte Spuren - Fate

    Oh Mann!

    Der alte Mann und der Stein

    Familienehre

    Die Insel

    Tot im Seil

    Hand gegen Koje

    Cleaner

    Caminho del mal

    Un amor

    Lydia

    Love in vain

    Das Ende der Welt

    Fuchs geh voran

    Die Jagd beginnt

    Glande despedazado

    Camino revolta

    Good Times

    Das Meer

    Where Is My Mind

    Wir kriegen dich

    Hinterland

    Dejavu

    Blutzoll

    Palingenese

    Dead End

    Happiness

    Hinweise des Autors

    Vorwort

    Der Name des Buches ist Programm.

    Prokrastinieren!

    Sogar der Autor hat das Schreiben angeblich wegen anderer Projekte zwei Jahre vor sich her geschoben. Dabei brannten die Themen Paul Datura auf der Seele.

    Gibt es Sex auf dem Jakobsweg?

    Wie lange ist Koks haltbar?

    Kann man den Killern der Mafia überhaupt entkommen?

    An diese Fragen wagt P. in seinem neuen Abenteuer gar nicht zu denken und entscheidet nie irgendetwas. Doch die Umstände zwingen P. zum Handeln. Ohne es zu wissen, führt er die gefährlichsten Killer der Mafia mit seiner Unentschlossenheit an der Nase herum.

    Vertagt

    Er sah durch die Scheibe der Autotür eine Silhouette. Eine wahnsinnige Angst ergriff ihn. Die Tür darfst du nicht aufmachen! Doch er war wie ferngesteuert und sah seine eigene Hand den Türgriff des Fahrzeugs ergreifen. Langsam öffnete er die Tür und im selben Moment starrte ihn die Fratze einer verfallenen Mumie an und ein grauenvoller Schrei ertönte. Dann brach der Kopf der Mumie mit einem ekelhaften Knacken ab, fiel an der Seite des Wagens herunter, streifte seinen Schuh und rollte hüpfend unter das Auto.

    Von seinem eigenen gellenden Schrei aus dem Schlaf gerissen fuhr P. schweißnass vom feuchten Kopfkissen hoch. Es war dieser immer wiederkehrende schreckliche Traum, der ihm keine Ruhe ließ. P. war in einer schlimmen Verfassung. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen. Alles hatte sich verändert. Sein ganzes Leben war auf den Kopf gestellt worden. Und er hatte nicht den geringsten Schimmer einer Ahnung, wie es weiter gehen sollte. Seine Kinder waren über den Globus verstreut und hatten ihr eigenes Leben in Angriff genommen. Seine Frau war ebenfalls auf eigenen Pfaden unterwegs. Von ihr hörte er nur noch über ihren Anwalt. Er hatte sich schnell eine kleine Wohnung für wenig Geld in einem zweifelhaften Mietshaus gemietet. Das Haus war für den Abriss vorgesehen und deshalb hatte er nur einen befristeten Mietvertrag bekommen. Froh darüber überhaupt eine günstige Wohnung ergattert zu haben, überhörte er die unangenehmen lauten und oft randalierenden Nachbarn. Es gab zwei Abwandlungen der Mitmieter. Die ersten waren »schon immer« in diesem ehrenwerten Haus und zeterten über die schlechten neuen Zeiten, in denen keiner mehr die Hausordnung einhielt. Die anderen waren ignorante Opportunisten, die die billigen Wohnungen in einem atemberaubenden Tempo kaputt wohnten. Die alten Mieter starben langsam aus und die neuen nahmen überhand. Entsprechend sah es auch rund um das Haus und im Treppenhaus aus. Es stapelten sich nicht abgeholte Sperrmüllberge im Innenhof. Im Treppenhaus hatte sich schon vor Tagen jemand übergeben müssen. Naja egal. Immerhin roch der nun langsam abgetrocknete Fleck nicht mehr so penetrant wie am Anfang und er war zum Glück nicht mit der für Mieter obligatorischen Kehrwoche dran. Jedenfalls hatte er seine Zweizimmerwohnung und war sein eigener Herr. Diese Wohnsituation passte ziemlich genau zu seiner Gemütsverfassung. Neben dem zusammengestürzten Lebensentwurf, dem er seine »besten Jahre« geopfert hatte, war vor Kurzem eine zusätzliche Katastrophe in seinem Leben passiert. Er war auf dem Weg zur Arbeit zusammengebrochen und war nur dank gut ausgebildeter Ärzte wieder ins Leben zurückgeholt worden. Als er wieder zu sich gekommen war, musste er erkennen, dass er ein völlig falsches Bild über sich und seine Vergangenheit gehabt hatte. In seinem Kopf waren ganze Abschnitte seines Lebens zwar gespeichert gewesen. Aber durch einen grauenhaften Vorfall waren diese Episoden seiner Vergangenheit für ihn nicht abrufbar. Deshalb hatte er vergessen, dass er in den Achtzigerjahren ein ganz anderer Mensch gewesen war, als er sich bisher eingebildet hatte. Er war damals nur knapp dem Tode entronnen und er hatte tatsächlich mehrere Leichen im Keller. Also nicht bildlich gesprochen, sondern real. Ok, nicht im Keller. Eher in einer Lagerhalle. Aber es waren tatsächlich zwei mumifizierte Leichen und dazu lagerte dort noch ein Schatz aus mehreren Millionen und ein Berg mit Drogen. Dass er sich plötzlich wieder an sein altes Ich erinnern konnte, war jetzt fast ein halbes Jahr her. Doch die Details der verschollenen Erinnerungen wurden erst sehr langsam und schmerzvoll wieder für ihn abrufbar. Die auf ihn einströmenden Erinnerungen waren erschreckend. Und als er versucht hatte den Spuren der Vergangenheit zu folgen, war er auf den Tatort eines ungesühnten Mordes und zwei Leichen gestoßen. Dazu kamen noch die Scheidung von seiner Frau und das offensichtliche Desinteresse seiner geliebten Kinder an seinem Schicksal. Das alles hatte zu einer regelrechten Schockstarre geführt. Seit einem halben Jahr lebte er vor sich hin und grübelte. Er grübelte und schob alles andere in seinem Leben von sich weg. Er traf nur Entscheidungen, wenn er sie tatsächlich nicht weiter aufschieben konnte. Er tat nichts und grübelte vor sich hin. Prokrastinierte, wie sein Arzt diagnostizierte. Das wäre ein Teil seiner psychischen Störung, einer ausgewachsenen Depression, die behutsam behandelt werden müsse. Zuerst war er lange krank geschrieben gewesen. Nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus wurde ihm eine Kur zur Wiederherstellung seiner körperlichen Verfassung empfohlen. Die Ärzte empfahlen ihm aber auch dringend eine psychologische Therapie. Er hatte ihnen zwar keine Details seiner Erinnerungen mitgeteilt, aber doch durchblicken lassen, dass er komplett durcheinander war. Ein Aufenthalt auf einer Nordseeinsel war für ihn genau das Richtige. Neben einem straffen Programm den ganzen Tag über hatte er Gelegenheit, sich bei endlosen Strandspaziergängen zu beruhigen. Er dachte die ganze Zeit über rein gar nichts und marschierte vor sich hin und genoss die Sonne und den Wind auf seiner Haut. Eine Psychologin nahm ihn unter seine Fittiche und hatte entnervend oft Recht mit ihren Diagnosen und regte sonderbare Gedankengänge bei ihm an. Er hatte den Verdacht, dass die ganz gut aussehende Frau nicht ohne Grund immer sehr kurze Röcke trug und ihre ansehnlichen Beine im Gruppengespräch gerne übereinander schlug. Und unter bestimmten Umständen hätte er in ihrem Fall das Prokrastinieren gerne aufgegeben.

    ›Gab es eigentlich auch das Krankheitsbild des Präkrastinierens?‹, fragte er sich in diesen Gesprächen öfter.

    ›Und hatte das am Ende etwas mit Ejaculatio praecox zu tun? Naja, egal!‹.

    Er ließ sich natürlich nichts anmerken und gab ganz nebenbei sogar das Rauchen auf. Naja, so ziemlich. Wie man eben das Rauchen nach einem langen Raucherleben aufgeben kann. Er setzte sich in den Sand am Strand und das Erste, was er gerne machen würde, war sich eine Zigarette anzuzünden. Die gutaussehende Therapeutin forderte ihn auf, in so einer Situation zu versuchen doch das Rauchbedürfnis zu verdrängen und lieber Wind und Wellen zu genießen oder sich irgendeine andere beliebige intensive und positive Empfindung vorzustellen. Selbst am Strand mit den sich aufdrängenden Elementen Wind, Wasser und Sonne waren ihm oft nur ihre makellosen Beine eingefallen. Aber er hatte das Rauchen eingestellt. Es hatte sich aber gezeigt, dass er in speziellen Belastungssituationen - sprich in der Kneipe mit Alkoholgenuss - seine Abstinenz nicht durchhalten konnte. Und in der Kneipe war er häufig. Noch immer konnte er sich nicht auf eine Sache konzentrieren und war deshalb nicht arbeitsfähig. Ganz ohne Aufgabe schlug er die Zeit in seiner ärmlichen Wohnung tot und ging abends oft in die Kneipe, um mit Fremden zu trinken und zu palavern. Na gut, er kochte sich öfter etwas richtig Gutes und las sehr viel. Aber er hatte immer noch das Gefühl nicht ganz richtig im Kopf zu sein. Und schob einen Berg an unerledigten und verschobenen Aufgaben vor sich her. Wenn nichts oder niemand käme, um ihn aus dieser Starre zu befreien, würde er sein Leben einfach verpassen.

    Sie hatte ebenfalls eine große Angst ihr Leben zu verpassen. Leider hatte sie bisher nicht besonders viel Glück in ihrem Leben gehabt. Sie war schon länger arbeitslos und sprach dem Alkohol in einem ungesunden Maß zu. Von einem gelegentlichen Bierchen hatte sie sich zu einer täglichen Ration von zwei Nullfünfunddreissigerflaschen Doppelkorn hochgearbeitet. Die kleinen Flaschen bevorzugte sie, weil man sie auch mal in der Handtasche unterbringen konnte. Sie bestellte sich immer mehrere Kartons bei einem Discounter im Internet, um die Peinlichkeit zu umgehen, in einem Laden das ganze Regal leer räumen zu müssen. An ihrem Körper war dieser dauernde exzessive Missbrauch nicht spurlos vorbeigegangen und so hatte sie schon länger nicht mehr ihren ganzen Körper im großen Spiegel des Schlafzimmerschrankes angesehen. Dabei war es früher immer eine große Freude für sie gewesen, sich in Pose vor den Schrank zu stellen und ihren schlanken und tätowierten Körper von allen Seiten zu bewundern. Dabei stellte sie sich vor, wie anregend dieser Anblick auf gut gebaute junge Männer wirken würde. Auch mit Robert, ihrem Lebensabschnittspartner, stand es nicht mehr zum Besten. Der junge und drahtige Mann mit einem schönen Sixpack und einer großen Klappe hatte sich in einen zunehmend fetter werdenden und meckernden Fernsehglotzer verwandelt, seit ihn sein Chef beim Klauen erwischt hatte und aus der Werkstatt rausgeschmissen hatte. Er hatte wohl auch ein paar Mal zu oft gefehlt und sein ebenfalls ausufernder Alkoholkonsum war seinem roten und aufgequollenen Gesicht anzusehen. Inzwischen nannte sie ihn Robbie. Er nahm an, das wäre die liebevolle Verkleinerungsform seines Namens. Sie nannte ihn aber nach diesem Tier von der Nordseeküste aus der Vorabendserie im ZDF, weil er sich ähnlich bewegte und auch einer Robbe immer ähnlicher wurde. Jetzt hockte er den ganzen Tag mit glasigen Augen vor dem Fernseher und schimpfte über die Welt, die Nachbarn, die Ausländer und immer öfter fing er auch damit an, an ihr herumzumeckern. Beim Arzt hatte sie dann diese Frauenzeitschrift in die Finger bekommen. Sie musste oft zum Arzt, weil sie auf keinen Fall zu diesem arroganten Heini im Arbeitsamt gehen wollte, um sich anzuhören sie solle doch diesen oder jenen miesen Job annehmen. Da ließ sie sich lieber krankschreiben. Und ihr Arzt fand immer etwas. Es ging eben auch gesundheitlich nicht aufwärts. Naja, auf jeden Fall war in dieser Brigitte vom Tisch des Wartezimmers ein Bericht über Beziehungen und eingeschlafene Sexualtriebe verheirateter Männer gewesen und wie man oder eher Frau damit umgehen könnte. Und diesen Bericht hatte sie dann während ihrer zwei Stunden, die sie im Wartezimmer auf ihr Gespräch mit dem Arzt wartete, regelrecht verschlungen. Beschrieb er doch genau ihr Problem.

    »Dein Mann hat keinerlei Interesse mehr an sexuellen Aktivitäten und findet dich nicht mehr attraktiv?«

    Exakt das war ihr Problem. Genau genommen lief da fast gar nichts mehr. Und die Lösung wurde auch mitgeliefert. Man musste nur eine Partnermassage in einer erotischen Atmosphäre arrangieren und die Jungs gingen ab wie früher. Also hatte sie sich eine Literflasche des Rosenmassageöls besorgt, dass gerade bei ihrem Lieblingsdiscounter im Angebot war. Das Bett hatte sie umsichtig mit einer Folie bezogen. So ein Öl ging bestimmt nicht richtig raus aus den Laken.

    »Wenn man mal was Neues ausprobiert, dann muss man sich ja nicht gleich die gute Bettwäsche und die Matratze total versauen«,

    hatte sie sich altklug gesagt. Leise vor sich hin summend hatte sie Teelichter und Kerzen rund ums Bett arrangiert und angezündet. Neben dem Aschenbecher hatte sie zwei Räucherstäbchen so in eine der Teekerzen gesteckt, dass die Asche genau in den Aschenbecher fallen würde. Nur den karibischen Rum für die empfohlenen Mixgetränke hatte sie vergessen zu kaufen. Und die ganzen exotischen Zutaten für die Getränke hatte sie in ihrem Discounter auch nicht gefunden. Deshalb hatte sie zwei Flaschen des Strohrums, der schon so lange unter der Spüle stand, in eine schöne Karaffe gefüllt. Der würde bestimmt auch gehen. Und mit Cola gemischt geht sowieso alles. Es lief auch ganz gut: Obwohl Robbie mit seinem fülligen Körper ganz schön rumrutschte auf der Folie, nachdem sie ihn eingeölt und den Rücken massiert hatte. Er rutschte mit dem Knie weg und stieß sich übel seine Hoden an ihrem Hüftknochen, als er versuchte aufzusteigen. Nach einer Minute und sechsunddreißig Sekunden rollte er sich zufrieden grunzend von ihr herunter, drehte schon die Augen links ein und fing an leise zu schnarchen, bevor er breitbeinig auf dem Rücken zu liegen kam. Naja, immerhin war das ja schon mal ein Anfang. Während sie seinem Schnarchen zuhörte, versuchte sie herauszufinden, was sie das nächste Mal besser oder anders machen müsste. Vielleicht den Rum erst hinterher trinken?

    ›Da nehm ich mir doch lieber noch einen Schluck!‹.

    Nach einem kräftigen Schluck aus der Karaffe schlief auch sie grübelnd ein. Dabei glitt ihr die rutschige und halb volle Karaffe aus der Hand und der Strohrum verteilte sich zuerst über Robbies nackten und schlaffen Unterleib und dann über die öligen Folie auf dem Bett. Robbie schnaubte kurz und schlief dann weiter. Die zwei halb abgebrannten Räucherstäbchen zitterten kurz und begannen zu schwanken, als sie sich umdrehte und ihr schwer gewordenes Hinterteil in eine bequeme Position fallen ließ. Das brennende Teelicht fiel um und rollte über das Bett. Eine leise fauchende bläuliche Flamme breitete sich schnell zwischen den haarigen Beinen von Robert in Richtung der schlaffen Körpermitte aus ...

    Rauch

    Er lag in seinem Bett und las einen alten Klassiker. ›Opus Pistorum‹ von Henry Miller. Das ganze Rumgebumse ging ihm eigentlich ziemlich auf die Nerven. Doch das Lesen dieses Buches war eine selbst gewählte Qual, die er sich auferlegte, um seinem vergessenen Selbst näher zu kommen. Sein vergessenes Ich aus vergangenen Zeiten hatte nämlich sehr wenige Spuren in seinem Leben hinterlassen. Nur einige lange auf dem Dachboden vor sich hin staubende Kartons voll mit Haushaltsartikeln, seine alte Stereoanlage, Büchern und Schallplatten aus seinem Singleleben hatte er aus dem Trennungsstreit mit seiner Frau retten können. Und seine alte gelbe Melitta Kaffeemaschine für zwei Tassen, die jetzt wieder blubbernd und knatternd ihren Dienst in der Küche erledigte. Die Schallplatten und die speckigen Audiokassetten hörte er mit seinem alten Plattenspieler und seinem alten Tapedeck an, um diesem jungen Mann näher zu kommen. Er hatte überhaupt keine Erinnerungen an die Gefühle von diesem Mann, obwohl er ganz genau wusste, dass

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