Erstes Bekenntnis: Ich bin über fünfzig. Zweite Beichte: Mich beschleicht dann und wann das Gefühl, dass mein schlechtes Verstehen des sonntäglichen Tatort-Krimis vielleicht doch nicht nur am Genuschel der Hauptdarsteller:innen liegt.
Versteh’ mich nicht falsch: Ich kann Konversationen gut folgen, und mir entgeht – soviel ich weiß – nur äußerst selten ein Wort. Meine Nachbar:innen haben sich bisher nie über einen zu lauten Fernseher beschwert. Und meine Katze schafft es problemlos, mich wachzujammern, wenn sie morgens um vier von einem nächtlichen Beutezug zurückkehrt. Und doch frage ich mich manchmal, wie gut ich vor – sagen wir – dreißig Jahren gehört habe. Als ich meine erste Begeisterung für betäubend laute Diskotheken gerade hinter mir hatte und Kopfhörer noch nicht zu meinen alltäglichen Begleitern gehörten.
