er überdurchschnittliche Fleiß der Mailänder, ist man in Italien überzeugt, habe einen traurigen Grund: Ihre Heimat böte den Mailändern nichts, das sie zum Müßiggang verleite. Kein Meer, keinen See, keinen Fluss, keine Berge, nicht einmal einen Hügel. Nur ein schlechtes Klima. Ihre Essgewohnheiten seien so stark von ihrem hektischen Leben geprägt, verhöhnte der in Mailand geborene Kabarettist Enrico Bertolino einmal das Gebaren seiner Mitbürger. »Stets in Eile und im Bedürfnis, effizient zu erscheinen, begnügen sie sich einer einfachen Ladung nahrhafter Substanzen als Mahlzeit, um Energie zu tanken und frisch und munter weiter produzieren und arbeiten zu können.« Manche essen nur, weil man Anti-stress-Medikamente nur mit vollem Magen einnehmen soll, so Bertolinos abschließendes Urteil, das in seiner
EINE VERKANNTE SCHÖNHEIT
May 26, 2023
4 Minuten
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