Linux Magazin germany

Lizenzfalle

Cinc tritt als Chef-Ersatz für genervte Admins an

Die meisten Administratoren verfallen nicht gerade in Euphorie, wenn sie sich mit den Details von Softwarelizenzen befassen müssen. Wer sich vorrangig im Open-Source-Umfeld bewegt, ist anderes gewohnt: Hier hat sich in den vergangenen Jahren die Apache-Lizenz durchgesetzt, ihr zur Seite steht noch immer die gute alte GNU Public License, bevorzugt die GPLv2. Zudem ist es in der FL/OSS-Welt üblich, die kompilierte Form von Programmen unter derselben Lizenz zu verteilen wie den originären Quelltext. Die überwältigende Mehrheit der Open-Source-Projekte geht jedenfalls so vor. Eine bemerkenswerte Ausnahme von dieser Regel bildet Chef, das sich als einer der ersten Automatisierer vor Jahren einen Namen machte. Hierzulande erreichte es allerdings nie die Verbreitung von Puppet oder dem wesentlich weniger komplexen Ansible. Eine treue Fangemeinde hat Chef aber auch in diesem Teil der Welt, und bei der hängt seit Mitte 2019 der Haussegen gewaltig schief: Wer die fertigen Pakete von Chef nutzen möchte, braucht dafür nun eine kommerzielle Lizenz, die vorher nicht notwendig war.

Doch wie man es in der Open-Source-Welt kennt, dauerte es nicht lange, bis sich eine freie Alternative gründete: Cinc tritt mit dem Versprechen an, vollständig kompatibel zu Chef zu sein und dabei weiter unter einer freien Lizenz zu stehen. Dieser Artikel erklärt zunächst, welche Auswirkungen die Änderung des Chef-Lizenzmodells für Admins eigentlich mit sich brachten und wie Cinc sich als Alternative in Stellung bringt.

Wie es (oft) funktioniert

Der Tag, an dem die Welt manches Chefnutzenden Admins ins Wanken geriet, war der 2. April 2019. An diesem Tag wurden umfangreiche Änderungen der Chef-Lizenzen wirksam 1, die sich unmittelbar auch auf jene Chef-Nutzer auswirkten, die Chef ganz normal wie jede andere FL/OSS-Soft-ware genutzt hatten.

Zwar ist es rechtlich nicht vorgeschrieben und faktisch auch nicht notwendig, das Kompilat einer

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