Trick or Treat
Kernel 5.15: Patch-Ärger für Linus, SMB-3-Server im Kernel, NTFS-Treiber
In seiner ersten Mitteilung nach dem Ende des Merge Window für den Kernel 5.15 (Codename: „Trick or Treat“) räumte der Kernel-Chef zunächst ein, sich selbst ein wenig in den Fuß geschossen zu haben. In einem Patch aktivierte er Anfang September ganz bewusst das Compiler-Flag-Werror, das sämtliche Warnungen als Build-Fehler behandelt, was Kernel-Builds zum Scheitern bringen soll. Folgerichtig gingen in Build- und CI/ CD-Systemen weltweit die roten Lichter an, und viele Entwickler forderten recht bald, den Patch zurückzunehmen. Das Argument: Bereits triviale und vernachlässigbare Fehler würden reihenweise Builds zum Einsturz bringen.
Torvalds hielt zunächst dagegen: Der Sinn der Sache liege eben genau darin, Entwickler dazu zu bringen, solche Warnungen ernst zu nehmen. Er sah dann aber offenbar recht bald die Aussichts- losigkeit seines Unterfangens ein und schloss einen Kompromiss. Statt alle Admins zu zwingen, für ein Opt-out die Option CONFIG_WERROR=n zu verwenden, sollen die Build-Fehler künftig nur in sogenannten Compile Tests auftreten. In der finalen Release-Meldung an Halloween betrachtete Torvalds das kurze Intermezzo bereits im Rückspiegel.
Brücke zu Windows
Zum Glück
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